alleinerziehend, Familie, Gesellschaft

Gastbeiträge willkommen!

Bleistift auf aufgeschlagenem Notizblock

Unser zweiter Sohn ist da! Viel Zeit zum Schreiben bleibt mir gerade nicht. Anderes steht an. Wunderbares, Überwältigendes. Kraftforderndes, Schönes. Das Schreiben über (Familien-) Politik sowie persönliche und gesellschaftliche Entwicklung wird dennoch ganz sicher weiterhin zu mir und zu diesem Blog gehören. Auch – und vielleicht gerade auch – als jetzt zweifache Mutter.

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alleinerziehend, Kunst

„Die Frau, die nein sagt“. Françoise Gilot und ihr Leben mit (und ohne) Picasso

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Vom Cover des Buches sieht sie mich an. Ihr Blick ist schwer zu deuten. Spott? Heitere Nachsicht? Auch eine Ahnung von Schmerz liegt in ihren Zügen. Es ist Françoise Gilot, zehn Jahre lang Lebensgefährtin Pablo Picassos – und die einzige Frau seines Lebens, die ihn, gemeinsam mit ihren zwei noch kleinen Kindern, verließ. Es war wohl eine Flucht. Weiterlesen „„Die Frau, die nein sagt“. Françoise Gilot und ihr Leben mit (und ohne) Picasso“

Kunst, Persönliches

Alles neu macht der Mai! Neues Layout – neues Leben?

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Neugierig geworden?

Nein, in ganz so umfassendem Stil verändere ich mein Leben (noch) nicht. Aber wenn ihr meine Website regelmäßig besucht, ist euch vermutlich aufgefallen, dass diese ab sofort in neuem Layout erstrahlt! Weiterlesen „Alles neu macht der Mai! Neues Layout – neues Leben?“

alleinerziehend, Beruf, Persönliches

Jannike Stöhr: „Man muss fragen, damit sich Möglichkeiten ergeben.“

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(C) jannikestoehr.com

Jannike Stöhr, 32, ist „Job-Testerin“, Autorin und Coach für berufliche Neuorientierung. Nach einem erfolgreichen Berufseinstieg bei VW verließ sie 2014 ihre gut bezahlte Festanstellung ebenso wie ihre Wohnung und reiste ein Jahr lang durch ganz Deutschland, um insgesamt dreißig unterschiedliche Berufe kennen zu lernen. Daraus ist ein Buch entstanden: „Das Traumjob-Experiment“. Weiterlesen „Jannike Stöhr: „Man muss fragen, damit sich Möglichkeiten ergeben.““

alleinerziehend, Familie, Partnerschaft

Wo Wildblumen wachsen: Vom Umgang mit Verlust

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Steve Rahmn hatte ein Haus. Eine Garage, einen Vorplatz mit Gartenzaun; Kleiderschränke, Küchenregale, Schlafzimmer, ein Bad – bis zur Nacht vom 9. auf den 10. Oktober 2017, als ein Flächenbrand in Kalifornien innerhalb weniger Stunden all das zerstörte. Jetzt wachsen dort, wo einmal sein Haus war, Wildblumen. 

Rahmn selbst plant, an dieselbe Stelle ein neues Haus zu bauen, mit Geld, das die Versicherung ihm nach dem Brand gezahlt hat. Er spricht von Gemeinschaftssinn, den das Feuer geweckt habe: mit anderen Anwohnern hat er eine Organisation gegründet, an die sich Betroffene wenden können, wenn sie beim Umgang mit Versicherungen oder Behörden Hilfe brauchen. Rahmn spricht auch davon, dass er den ganzen „stuff“, den er über die Jahre angesammelt habe, eigentlich nicht brauche. Auf einem Foto steht er mit Frau und dreijährigem Sohn vor seinem Grundstück: hinter ihm Brachland, aber er wirkt eher entschlossen als verzweifelt. 

Wie gehen wir mit Verlust um?

Hab und Gut, unser Zuhause, das ist das Eine. Uns nahe stehende Menschen zu verlieren, ist noch einmal etwas anderes. Aber letztlich bleibt die Frage: hadern wir und klagen, oder nehmen wir den Verlust an wie Rahmn das Feuer, das ihm und seiner Familie (materiell) fast alles genommen hat – und ihm zugleich einen echten Neuanfang ermöglicht? Eine Brache ist auch der Ort, wo Wildblumen wachsen können. Wo ich Schmerz und Verlust wahrnehme, ist immer auch die Möglichkeit, dass Neues entsteht. 

Blick voraus – und zurück 

Rahmn geht seinen Neuanfang scheinbar hemdsärmelig an. Aber ausschlaggebend war für ihn, dass er, wie er sagt, nach dem Brand in den Trümmern seines Hauses eine Gürtelschnalle seines Vaters wiederfand. Zumindest dieser Teil seiner Vergangenheit war nicht ausgelöscht. Wie er sagt, wusste er erst da, dass er sein Haus wieder aufbauen wollte. 

Ich bin der Meinung, dass wir nicht wirklich weiter kommen ohne die Verbindung zu unserer Vergangenheit und zu unseren Wurzeln. Wollen wir, nach einer Trennung oder einem Todesfall, den Schmerz „eindämmen“, indem wir kompromisslos alles Vergangene hinter uns lassen, kann genau das uns daran hindern, unseren Verlust zu akzeptieren. Wie Rahmn nach etwas noch Bestehendem suchte, müssen auch wir nach Dingen suchen, die weiter Bestand haben. Jeder Verlust geht mit Zerstörung einher (manchmal ganz praktisch in Form einer Aufteilung gemeinsamen Besitzes, manchmal als Verlust gewohnter Strukturen und gemeinsamer Hoffnungen und Ziele), aber wirklich alles kann gar nicht zerstört werden. Unsere Aufgabe ist es, Rahmns „Gürtelschnalle“ zu finden, das Teil, das uns die Hoffnung zurückgibt und uns weitermachen lässt. 

Ist das nicht der Sinn des Lebens: es geht weiter und nichts geht je wirklich verloren – auch wenn wir lernen müssen, dem Verlust selbst immer wieder ins Auge zu sehen?

Herzliche, nachdenkliche Grüße, Sunnybee