alleinerziehend, Familie

Schatzkiste für kleinste Familien: Impulse für das Leben allein mit Kind (1)

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Folge 1: Flexibilität

Am 5.6.2020 fand bereits die erste Online-Lesung zu meinem Buch „Alleinerziehend – und nun?“ in Köln statt. Hier findet ihr den Link dazu. Gemeinsam mit der Berliner Autorin Bernadette Conrad hatte ich zudem im Frühjahr 2020 zwei weitere Lesungen geplant: Als „kleinste Familien“ freuten wir uns auf einen spannenden Dialog zum Leben allein mit Kind vor dem Hintergrund ganz unterschiedlicher Lebensumstände und Erfahrungen. An zwei Abenden wollten wir mit anderen Müttern, Vätern, Großeltern, Freundinnen und Freunden vor Ort in Köln aus unseren Büchern lesen und mit euch diskutieren. Dann kam Corona…

Wer wir sind?

Bernadette Conrad, Mutter einer 18-jährigen Tochter, erfolgreiche Autorin (u.a. „Groß und stark werden. Kinder unterwegs ins Leben“) und seit Geburt ihrer Tochter alleinerziehend und Sarah Zöllner, Mutter eines vierjährigen Sohnes, getrennt erziehend und seit kurzem ebenfalls Autorin ihres ersten Buches („Alleinerziehend – und nun? Texte der Stärkung bei Trennung und Verlust“).

Sowohl Bernadette als auch ich wollen den Austausch mit euch nicht bis in den Herbst verschieben. Daher starten wir bereits heute unsere Reihe „Schatzkiste für kleinste Familien“: 1x im Monat schreiben wir hier im Blog von unseren ganz persönlichen Erfahrungen, jeweils zu einem konkreten Thema.

Flexibilität ist DAS Thema „kleinster Familien“

Das Thema unserer ersten „Schatzkiste für kleinste Familien“ liegt für uns nach den Erfahrungen der letzten Wochen auf der Hand: Flexibilität.

Kitas und Schulen aufgrund von Corona über Wochen im Notbetreuungsmodus; Kinder, die plötzlich von morgens bis abends beschäftigt werden mussten: Reicht da die Flexibilität, die wir als Allein- und Getrennterziehende ohnehin schon zur Meisterschaft bringen müssen?

Wir möchten euch herzlich einladen, euch an unserem Online-Gespräch zu beteiligen. Unsere Lesungen planen wir weiterhin für den Herbst diesen Jahres!

Bernadette:

Bernadette Conrad, deutsche AutorinMeine Tochter hatte letztes Jahr, bald nach Abi und 18. Geburtstag, ihren ersten großen Sprung aus dem Nest gewagt: Sie hatte sich für ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) im Ausland beworben, und hat ab September in Sizilien mit Flüchtlingskindern gearbeitet. Bis Corona kam! Seit Ende März ist sie nun wieder zuhause.

Meine Reise zu ihr hatte ich Ende März gerade gebucht. Als sie mir sagte, alle Freiwilligen müssten zurück, haben wir zuerst beide am Telefon geheult. Sie hatte sich doch so auf den Sommer dort gefreut! Und ich auf meine Reise! Und mich gerade ans Alleinwohnen gewöhnt.

Spannend finde ich, dass wir in den zwei Monaten seither ein bisschen anders zusammenleben als vorher. Sie hat in diesen sieben Monaten vieles zum ersten Mal gemacht: in einer WG gelebt, sich komplett selbst verpflegt und versorgt, Arbeitstage gestaltet. Auch zuhause hat sie nun Lust, selbst zu kochen, Dinge auszuprobieren, umzuräumen. Wir handeln ständig Alltagsabläufe miteinander aus, üben uns als zwei Erwachsene, die aber auch Mutter und Tochter sind… das geht nicht ohne Streit, ganz klar. Zugleich verbindet das, wir entwickeln neue Rituale: auf „Baumspaziergängen“ eignen wir uns Wissen über Bäume an. Wir gießen die Bäume ums Haus. Wir sprechen viel über Bücher und schauen abends die großartige Serie zu Margaret Atwoods „The Handmaid’s Tale“. Wir gehen mit vorsichtigen Plänen einem eigentlich unplanbaren Sommer entgegen …

Sarah:

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Für die erste Hälfte des Jahres hatte ich eine Auszeit geplant und bei meiner Arbeitsstelle ein halbes Jahr Elternzeit beantragt. Nach drei herausfordernden Jahren als berufstätige Mutter eines Kleinkindes wollte ich mir eine Phase der Erholung und Neuorientierung gönnen und diese u.a. zur Veröffentlichung meines ersten Buches nutzen.

Dann kam Corona und statt mehr Zeit für mich zu haben, schlossen Kindergärten und Schulen und ich war plötzlich konfrontiert mit 14h-Tagen zuhause allein mit Kind.

In den letzten Wochen habe ich mich abwechselnd komplett überfordert und voller „Kampfgeist“ und Tatendrang gefühlt. Ich habe tatsächlich mein Buch wie geplant veröffentlicht und bin als Bloggerin und Autorin aktiv. Das ist mir allerdings nur in den Zeiten möglich, in denen mein Sohn bei seinem Vater ist. Zum Glück teilen wir uns die Fürsorge für ihn fast 50:50. Mit vier Jahren hat unser Sohn bereits einen klaren Willen und zeigt seine ganz eigene Persönlichkeit. Zugleich braucht er immer noch viel praktische Fürsorge und Präsenz meinerseits. So viel Zeit wie gerade haben wir davor lange nicht miteinander verbracht. Mein Sohn lehrt mich, sehr klar zu sein und meine eigenen Grenzen gut zu behüten. Nur so kann ich ihm den Halt geben, den er benötigt. Gerade suche ich nach neuen Wegen der Entlastung und des Austausches, u.a. durch Kontakte zu Eltern von Kindergartenfreunden meines Sohnes. Wie der Sommer diesen Jahres für uns aussehen wird? Ich hoffe auf wieder mehr Leichtigkeit und Freiheit…

Welche Rolle spielt Flexibilität für dich?

Und du? Wo musstest du in den letzten Wochen flexibel sein? Was bedeutet überhaupt Flexibilität als allein- oder getrennt erziehende Mutter oder Vater für dich? 

Wir freuen uns, wenn du dich an unserem Online-Gespräch beteiligen magst! Schreib uns auch gern, welche weiteren Themen aus dem Leben als „kleinste Familie“ dich beschäftigen und interessieren! 

Kontakt zu Sarah und Bernadette?

Schreib uns!
  • Als Kommentar unter diesen Blogbeitrag,
  • als E-Mail an kontakt@mutter-und-sohn.blog oder
  • als Kommentar auf der Facebook-Seite von mutter-und-sohn.blog

Unsere nächste Schatzkiste?

Unsere nächste „Schatzkiste für kleinste Familien“ findet ihr hier im Blog übrigens am 4. Juli 2020 (immer am ersten Samstag im Monat). Das Thema: „Streiten mit Kind“ Wir freuen uns auf euch!:-)

Herzlich: Sarah und Bernadette

 

6 Gedanken zu „Schatzkiste für kleinste Familien: Impulse für das Leben allein mit Kind (1)“

  1. Berichtet gerne von euren Erfahrungen:
    • Wo musstet ihr in den letzten Wochen flexibel sein?
    • Inwiefern ist überhaupt Flexibilität wichtig in eurem Leben als allein- und getrennt erziehende Eltern?
    • Was gefällt euch aktuell an eurem Alltag mit Kind und was wünscht ihr euch anders?

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