Gesellschaft, Persönliches

Eine Bloggerin kommt selten allein: Mein feministisches Netzwerk und was ich ihm verdanke!

Grafik: Frau mit Megafon, Text: Use your voice.

Heute habe ich Lust, euch ein wenig von den tollen Frauen (und Männern) zu erzählen, die ich in den letzten vier Jahren durch mutter-und-sohn.blog und mein Engagement als Bloggerin kennen lernen konnte. Gegenseitige Gastbeiträge, gemeinsame Projekte und sogar echte Freundschaften haben sich daraus entwickelt. Der Austausch und das Weiterschreiben eigener Ideen sind für mich das A und O als Bloggerin und Autorin. Ich freue mich, wenn meine Stimme als berufstätige, feministisch und gesellschaftlich engagierte Mutter auf Resonanz trifft und ich Mitblogger/innen und Autor/innen zu eigenen Texten anregen, beziehungsweise mich von ihnen anregen lassen kann. Mit welchem Ergebnis? Hier erfahrt ihr mehr!

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Mit zwei Kindern, als Lehrerin und Autorin, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für mich im Alltag immer wieder ein Thema – und natürlich schreibe ich auch hier im Blog darüber. Besonders schön ist es, wenn meine Beiträge eine Diskussion anstoßen oder sogar andere Bloggerinnen und Blogger zum Schreiben anregen. So geschehen zuletzt bei meinem Artikel über Vollzeit arbeitende, „mithelfende“ Väter zum Muttertag 2022. Während die Kommentare meiner Leserinnen und Leser sonst fast immer sachbezogen und respektvoll sind, wurde hier doch ziemlich vom Leder gezogen. Als Beleg, dass auch im Jahr 2022 noch Geschlechterklischees und starre Rollenbilder existieren, finde ich das spannend. Hier mein Blogbeitrag samt hitziger Diskussion:

Und hier eine Antwort von Bloggerin Nadine Kadic alias „Dresdenmutti“ mit erfrischend konkreten Vorschlägen, wie aus „Rabenvätern“ Papa-Helden werden können: “Wertvolle Tipps für Papa: Wie du kein RABENVATER wirst

Außerdem der Kommentar eines Vaters, der mich besonders freute:

Für die meisten Menschen in dieser Gesellschaft scheint klar zu sein, dass die berufliche Identität für die Selbstwahrnehmung zentraler zu sein scheint als die Familienarbeit. Daher bleibt letztere im Zweifel eher „ungesehen“ und diejenigen, die sich ihr nicht nur widmen müssen, sondern auch wollen, müssen sich rechtfertigen („du Hausfrau“/“du Hausmann“, „arbeitslos?“).
Diese Prämisse, die ich von rechts nach links, von Feministinnen und Konservativen als nie in Frage gestellt erlebe, finde ich problematisch. Denn wer einer Vollzeittätigkeit nachgeht, der kann nicht auch noch in Teilzeit etwas anderes tun. Das gilt für arbeitende Menschen genauso wie für die, die kleinere Kinder betreuen (ab dem Zeitpunkt, an dem Kinder alleine zur Schule gehen, sehe ich das nicht mehr so, da ist Teilzeit dann schon irgendwann möglich). Wer also in Kenntnis dieser Tatsachen eine Familie gründet, soll sich nicht in die Tasche lügen und die Beziehung belasten, sondern Ressourcen in die Hand nehmen. Wenn der Vollzeit arbeitende Vater also keine Lust hat auf Wäsche waschen, putzen und Kinder chauffieren, soll er etwas Zeit und Geld in die Hand nehmen für Haushaltshilfe /Kinderbetreuung. Und auch die Mutter könnte das Outsourcen in ihrem Sinne unterstützen, statt dass beide mit falsch verstandenem Geiz und überzogener Do-it-yourself-Mentalität damit Familie und Beziehung belasten. Die einzige Tätigkeit, die man nicht delegieren kann, ist die Qualitätszeit mit den eigenen Kindern. Oder man macht Familienarbeit gerne und sucht sich einen Partner, der das auch sehen kann.

Ebenfalls spannend im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf: „Der Homo oeconomicus bekommt keine Kinder“. Soziologin und Blogautorin Aura Shirin Riedel schreibt in ihrem Beitrag über das Menschenbild in einer von Kapitalismus und wirtschaftlichem Wettbewerb geprägten Gesellschaft.

Ihre Gedanken greife ich hier im Blog in diesem Kommentar auf:

Ein weiterer politischer Kommentar zum Rücktritt von Familienministerin Anne Spiegel auf mutter-und-sohn.blog stieß ebenfalls auf Resonanz: „Sie haben genau den Text verfasst, den sich unser Team gewünscht hat und den zu schreiben ich beabsichtigt habe. Ich würde ihn also am liebsten für unsere nächste […] Print-Ausgabe übernehmen“, schrieb mir der verantwortliche Redakteur. Nun erscheint der Beitrag voraussichtlich Anfang Juli 2022 nachgedruckt in einem deutschlandweit erhältlichen Magazin, worüber ich mich sehr freue – und nach Veröffentlichung auch noch einmal berichten werde!

Alleinerziehende / Familien in Trennungssituationen 

Buchcover „Alleinerziehend - und nun?“

Neben der (Familien-) Politik waren – und sind bis heute – die Erfahrungen von Familien in Trennungssituationen ein Schwerpunkt auf mutter-und-sohn.blog. Geprägt durch das Erlebnis meiner eigenen Trennung mit Kind im Jahr 2017 und mehrere Jahre als getrennt erziehende Mutter eines kleinen Sohnes habe ich darüber hier im Blog schon oft geschrieben.

Auch daraus entwickelten sich wunderbare Projekte, nicht zuletzt in Köln drei Jahre lang ein Stammtisch für allein- und getrennt erziehende Eltern.

Auch als Gastautorin an zwei Büchern war ich inzwischen beteiligt, in denen ich über meine Erfahrungen als getrennt erziehende Mutter berichtete: 

Und nicht zuletzt veröffentlichte ich 2020 mein erstes eigenes Buch „Alleinerziehend – und nun?“

Die Stellung von Familien in unserer Gesellschaft

Aus einem Interview mit Martina, einer alleinerziehenden Mutter, die über ihre Erfahrungen während der Pandemie berichtete, entstand ein sehr persönlicher Kommentar zur Situation von Ein-Eltern-Familien:

Lisa Harmann und Katharina Nachtsheim, Autorinnen des größten deutschen Elternblogs Stadt Land Mama, teilten meinen Beitrag auf ihrer Facebook-Seite, was ihm allein am Tag seines Erscheinens über 2000 Aufrufe bescherte.

Schließlich schrieb ich als Autorin auch für das Redaktionsnetzwerk Deutschland über die Situation Alleinerziehender in der Pandemie. Gut, dass das Thema so die Aufmerksamkeit erhielt, die es verdient!

Impulse für Eltern – egal in welcher Familienform

Speziell für Ein-Eltern-Familien rief ich 2020 schließlich meine Blogreihe „Schatzkiste für kleinste Familien“ ins Leben. Mit (Reise-) Journalistin und Autorin Bernadette Conrad tauschte ich mich über Themen rund um das Leben allein mit Kind aus. Zwei ganzseitige Artikel in der Berliner Zeitung waren der wunderbare Abschluss unseres Projekts.

Auch eine Online-Lesung mit Trennungscoach und Familienjournalistin Christina Rinkl mitten in der Pandemie und 2021 eine Oster-Signieraktion unserer Bücher mit zwei ebenfalls alleinerziehenden Autorinnen gehörten zu den Projekten, die ich rund um mein Buch „Alleinerziehend – und nun?“ realisierte. 

Alltag mit zwei Kindern 

2020 wurde schließlich unser zweiter Sohn geboren und ich tauchte erst einmal in den „Babykosmos“ ab.  

Inzwischen ist unser Jüngster schon fast zwei Jahre alt und neben dem intensiven Familienalltag zu viert schreibe ich gerade mit einer wunderbaren Mit-Autorin an Buch Nr. 2. Soviel sei verraten: Es geht um starke Frauen mitten in unserer Gesellschaft aus feministisch-weiblicher Perspektive – mehr darüber bald auch hier im Blog. 

Damit schließt sich der Kreis – und öffnet sich zugleich, denn nachwievor freue ich mich über Anfragen für Gastbeiträge, die Zusammenarbeit als Autorin oder gemeinsame Projekte.

Meldet euch bei Interesse einfach bei mir über kontakt[at]mutter-und-sohn.blog. Ich freue mich auf eure Vorschläge und Ideen!

Herzlich, Sarah Zöllner (mutter-und-sohn.blog)

Die Autorin ist Lehrerin, Autorin für Familien- und Gesellschaftsthemen und Mutter eines Kindergarten- sowie eines Grundschulkindes.

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[Foto: flaticon.com]

3 Gedanken zu „Eine Bloggerin kommt selten allein: Mein feministisches Netzwerk und was ich ihm verdanke!“

  1. Deinen Blog habe ich schon länger abonniert, selten kommentiere ich. Diese Post ist so informativ, dass ich ihn mir in Abschnitten nochmals anschauen werde. Denn den Links zu folgen erfordert Zeit und Ruhe, die ich morgens um 9.00 Uhr nicht habe. Dein Buch „Alleinerziehend – und nun?“ habe ich gelesen, da war ich schon 15 Jahre alleinerziehend und ein Ende noch nicht wirklich in Sicht. Auch heute gibt es zum Beispiel immer noch Phasen der Trauer. Die zu beschreiben, sprengt den Rahmen dieses Kommentars. Zwei meiner vier Kinder stehen nun selber vor der Familiengründung und es ist sehr interessant zu sehen, wie sich die Themen wiederholen.
    Den heutigen Post möchte ich gerne am Sonntag in meinem Wochenrückblick verlinken, denn er ist wirklich toll .
    Liebe Grüße,
    Britta

    Gefällt 1 Person

    1. Liebe Britta,
      deinen Kommentar empfinde ich als großes Kompliment – herzlichen Dank! Wie schön, dass ich dich schon des Längeren zu meinen Leser/innen zählen darf – und dass du dir jetzt die Zeit nimmst, mir das zu schreiben.
      Ich freue mich, wenn du meinen Beitrag in deinem Wochenrückblick verlinkst und wünsche dir herzlich weiter viel Spaß beim Lesen meiner Beiträge!
      Liebe Grüße, Sarah

      Like

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