Familie, Politik

Väter mit ins Boot! Warum wir Mütter für echte Gleichberechtigung euch Väter brauchen

Vater kuschelt mit Kleinkind


Liebe moderne Väter! Ihr seid großartig. Ihr wechselt Windeln, macht dem Kind bei 40 Grad Fieber Wadenwickel, diskutiert mit uns, wer es wann und wie oft vom Kindergarten abholt und dafür früher bei der Arbeit Schluss macht, wer das Knickjoghurt kauft und den Abfluss reinigt. Daneben wechselt ihr weiter die Autoreifen und spielt euren Chef vor, top vorbereitet und leistungsfähig zu sein, obwohl ihr wie wir nur vier Stunden geschlafen habt. Ihr arbeitet Vollzeit (die Statistik sagt: 93 Prozent von euch), teilt euch den „Mental Load“ zuhause, macht es allen recht – und seid bald so erschöpft wie wir. Liebe moderne Väter – wir Mütter brauchen euch mit im Boot – aber nicht, damit ihr mit uns untergeht.

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Familie, Gesellschaft

Wie kann Familie und ein Vollzeitjob klappen? Warum das keine Frage nur für Mütter bleiben darf

Frau steht in Arbeitskleidung vor Personaleingang, davor „parken“ Kinderwagen mit Babys auf einem „Kinderparkplatz“. Frau sagt zu ihrem Baby in einem der Wagen: „Vielleicht haben wir ja bald eine Tagesmutter“.



Im Familienblog StadtLandMama stellt eine Leserin die Frage, wie Familie mit einem Vollzeitjob beider Eltern zu vereinbaren sei. Sie hat ein interessantes Stellenangebot für 40h Arbeit mit flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit, im Homeoffice arbeiten zu können (wobei ihr erst Teilzeit versprochen, nun aber doch nur ein Vollzeit-Arbeitsvertrag angeboten wurde). Ihre Frage an die Leser*innen des Blogs: „Ich habe keine Ahnung, wie ich Vollzeit stemmen soll. Mein Mann arbeitet ebenfalls in Vollzeit, ist aber in den Arbeitszeiten nicht flexibel. Das heißt: Das Kind zur Schule bringen und abholen ist IMMER mein Job. Unser Kind ist 7 Jahre alt und die Schule ist 5 Kilometer entfernt im Nachbarort. Gibt es hier Eltern, die ebenfalls beide Vollzeit arbeiten und die mir praktische Orga-Tipps geben können? Wie könnte ich 40 Stunden schaffen, ohne täglich nach der Schule oder am Wochenende arbeiten zu müssen?“ Tja, willkommen im Mütter-Dilemma zwischen Beruf und Kind. 

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Beruf, Familie, Gesellschaft

Karriere im Eimerchen? Die TAZ über Frauen in Führungspositionen – und meine Antwort dazu

Caroline Rosales, Journalistin, Autorin und alleinerziehende Mutter zweier Kinder, äußerte sich vor wenigen Tagen in einem Artikel der TAZ zu Frauen in Führungspositionen. Anlass ihres Kommentars ist der Rücktritt der Westwing-Vorständin Delia Lachance Anfang März 2020, die kurz vor der Geburt ihres Kinder ihre Position im Vorstand ihres Unternehmens aufgab, da auf ihrer Karriereebene von Seiten des deutschen Arbeitsrechts ganz offiziell kein Mutterschutz möglich ist. „Mutterschutz ist für eine Vorständin nicht vorgesehen. Das offenbart, wie sehr das deutsche Gesetz noch in den 50er Jahren steckt“, titelt die TAZ.

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Beruf, Familie, Gesellschaft

Was brauchen Familien wirklich? Ein Gespräch mit meiner (noch ungeborenen) Enkelin [Beitrag zur Blogparade]

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2067: Ich sitze mit meiner Enkelin im Garten und unterhalte mich darüber, was Familie-Sein Ende des 21. Jahrhunderts bedeutet – und wie Familien Anfang des 21. Jahrhunderts lebten. Weiterlesen „Was brauchen Familien wirklich? Ein Gespräch mit meiner (noch ungeborenen) Enkelin [Beitrag zur Blogparade]“

alleinerziehend, Beruf, Familie, Gesellschaft, Politik

„Kannst du mal eben?“ Der Mythos der Vereinbarkeit von Familie und Beruf

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Familie haben und gleichzeitig beruflich durchstarten – alles kein Problem? Hier ein (Gegen-) Beispiel aus der Praxis:

Kaum heute im Lehrerzimmer angekommen, kommt der Kollege, der an unserer Schule für die Organisation der Abiturprüfungen zuständig ist, auf mich zu: ein anderer Kollege sei erkrankt, ob ich an seiner Stelle an einer der Prüfungen teilnehmen könne. Zeit der Prüfung: 8.00-8.30 Uhr, an einem Freitag, an dem ich aufgrund meiner Teilzeitstelle keinen Unterricht habe und somit eigentlich nicht in der Schule bin.

Einen trifft’s immer

Tja… ich erwidere, ich müsse erst abklären, ob das organisatorisch möglich sei – und dann überlege ich: 

  1. Freitags bringe ich normalerweise unseren Sohn zum Kindergarten. Der öffnet frühestens um 7.30 Uhr. Bis 8 Uhr würde ich es höchstens gebeamt ans andere Ende der Stadt schaffen. Babysitter um 7 Uhr morgens? Oma/Opa vor Ort und bereits wach? Leider nein.
  2. Das heißt, ich muss absagen, oder mein Expartner bringt unseren Sohn in den Kindergarten. Da wir naturgemäß nicht mehr zusammen wohnen, müsste unser Sohn von Donnerstag auf Freitag außer der Reihe bei ihm schlafen oder sein Papa müsste ihn freitags vor seiner Arbeit bei mir abholen, zum Kindergarten bringen und selbst eine Stunde später als sonst mit der Arbeit beginnen. 
  3. Oder ich sage für die Prüfung ab. Immerhin werde ich auch nur für eine Teilzeitstelle bezahlt und habe an diesem Tag offiziell unterrichtsfrei. Andererseits sind Abiturprüfungen ein Dienstgeschäft, zu dem ich vertraglich verpflichtet bin; ich könnte also auch einfach von meiner Schulleitung zur Teilnahme an der Prüfung gezwungen werden.
  4. Was, wenn ich darauf bestünde, keine Zeit zu haben? Die Prüfung verschieben? Ein Prüfling und zwei Kolleg/innen plus demjenigen, der das Ganze organisieren müsste, wären involviert… Oder ein anderer Kollege, bzw. eine andere Kollegin müsste einspringen – sicher zur Freude des- oder derjenigen, die es an meiner Stelle treffen würde. 

Wilde Mischung aus Pflichtgefühl, schlechtem Gewissen und Gereiztheit. Und eine klassische Situation, in der ein „Kannst du mal eben?“ nicht einfach aus dem Handgelenk zu schütteln ist – jedenfalls nicht ohne „Kosten“ und Zugeständnisse irgendeiner der Beteiligten.

Letztlich sage ich zu. Mein Ex-Partner wird an diesem Tag unseren Sohn in den Kindergarten bringen können. 

Mythos Vereinbarkeit 

Wirklich zufrieden bin ich mit dieser Lösung nicht. Und denke wieder mal: das sind die Momente, in denen die angebliche „Vereinbarkeit“ von Familie und Beruf sich als große Mogelpackung entpuppt. Andere Klassiker: krankes Kind oder kranke Eltern; Kita wegen Streik/Grippewelle etc. geschlossen; nur Vormittagsbetreuung in der Schule; Babysitter springt ab; Überstunden bei der Arbeit; Termine nachmittags und abends, etc.

Irgendeine/r zahlt immer drauf. Und das sage ich, die ich, was die Arbeitszeiten angeht, als Lehrerin einen der familienfreundlichsten Berufe der Welt ausübe!…

Was sagt ihr dazu: Habt ihr ähnliche Erfahrungen auch schon gemacht? Wie kommt ihr mit dem Spagat zwischen Beruf und Familienleben zurecht? Oder übertreibe ich eurer Meinung nach und es ist alles „halb so wild“?

Herzlichen Gruß, Sunnybee

PS. Petition für eine verbesserte „Randzeitbetreuung“ in Kindergärten und Schulen unterzeichnen? Hier könnt ihr das tun!