Was haben Mütter und Bauern gemeinsam? Auf den ersten Blick wenig, oder? Tausende Bauern gehen aktuell auf die Straße, um gegen die geplante Streichung von Agrarsubventionen zu protestieren. Autobahnen und Fabriken werden durch ihre Traktoren blockiert, große Medien berichten deutschlandweit über die Proteste.
Diese beiden Tütchen mit Süßigkeiten hingen heute, am Morgen nach Halloween, an unserer Haustür. Von Nachbarn, mit denen ich noch nie mehr als ein „Guten Tag“ gewechselt habe.
Lesung in Köln. Premiere unseres Buches „Mütter. Macht. Politik“. Wenige Stunden vor der Veranstaltung laufe ich mit einem Kaffee auf der Hand durch die Stadt. Morgens um zehn sind die Straßen schon belebt. Viel Asphalt und schmuddeliges Pflastergrau. Die typisch rheinischen Kachelfassaden. Dazu Reklame überall. Am Boden liegt zwischen den Geschäften eine Taube. Tot. Daneben zwei Obdachlose, tief in ihre Schlafsäcke vergraben. Wenige Meter weiter die Kölner Philharmonie. Davor Menschen in edlen Sommerkleidern und feinem Leinenstoff.
Muss Schule „kindlicher“ werden? – Ist Schule denn nicht schon verspielt und kindlich genug? Zumindest in den ersten Jahrgangsstufen, in denen die Basis der Bildung erworben und die grundlegende Haltung zu Schule geprägt wird? Wird hier nicht gemalt und gesungen, ausprobiert und sich noch viel im Unterricht bewegt und damit die kindliche Kreativität gefördert? Ja UND Nein. Denn Schule hat auch von Anfang an tief verinnerlicht das (erwachsene) Prinzip des Wettbewerbs, der Auslese der Besten, der Auszeichnung und des Ausschlusses Einzelner innerhalb einer strikten Hierarchie. Zudem sind die Menschen, die über Schule sprechen und schreiben, die Bildungspläne festlegen und in Ministerien über die langfristen Ziele der Bildungspolitik entscheiden, durchweg dem Schul- und oft auch weit dem Jugendalter entwachsen – und folgen nicht selten kritiklos dem Prinzip des Höher-Schneller-Weiter, das unsere Gesellschaft dominiert.
Seit zwei Wochen sind deutschlandweit Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten geschlossen. Es existiert zwar eine Kinder-Notbetreuung für Menschen in „systemrelevanten“ Berufen, die auf Initiative des VAMV NRW inzwischen auch für alleinerziehende Eltern leichter zugänglich ist (mehr Infos hier). Dennoch betreuen viele Eltern ihre Kinder momentan neben ihrer Arbeit auf unbestimmte Zeit in Vollzeit zuhause. Ein Großteil der Geschäfte in den Städten sowie alle sozialen Begegnungsstätten wie Kinos, Spielplätze oder Cafés sind offiziell geschlossen. Ihr Betreten und Betreiben wird streng geahndet. Viele Menschen gehen mehr oder weniger erfolgreich ihrer Arbeit im Homeoffice nach (insofern ihr Berufszweig nicht als systemrelevant eingestuft und Büroarbeit zuhause überhaupt möglich ist) und versuchen sich an die Veränderungen ihres Alltags zu gewöhnen. Polemisch könnte man sagen, Corona hat schon jetzt mehr in Bewegung gebracht als Greta Thunberg, Donald Trump und alle Bundestagspetitionen der letzten Monate zusammen. Weiterlesen „Corona und seine sozialen Folgen – Was macht das Virus gesellschaftlich mit uns?“→