Im Rahmen meiner Arbeit als Journalistin und Autorin fahre ich häufig mit der Bahn. Und erlebe dabei nicht selten schöne, manchmal aber auch erschreckende Momente. Zwei davon möchte ich hier mit euch teilen.
Über die Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg und ihre Ergebnisse ist bereits viel geschrieben worden. Wir leben in einer Zeit, in der junge Menschen auf einer Wahlparty der AfD lautstark „Abschiebesongs“ singen, sich Menschen, deren Eltern schutzsuchend nach Deutschland kamen, in Teilen Deutschlands nicht mehr sicher fühlen. Und wo auch Politiker „christlicher“ und „sozialer“ Parteien von „konsequenter Abschiebung“ palavern und damit inmitten realer sozialer Krisen das Narrativ der „bösen Anderen“ bedienen. Wer sagt hierzu klar genug NEIN?
Ich habe zwei Kinder. Sie sind wild, neugierig, liebevoll, übermütig, verhalten sich manchmal so, dass ich am liebsten weglaufen würde und dann wieder so, dass mein Herz weit aufgeht. Und sie sind beide ohne schwere Erkrankung oder Behinderung auf die Welt gekommen. Dafür bin ich sehr dankbar. Noch dankbarer wäre ich aber, wenn körperliche und seelische Einschränkungen in unserer Gesellschaft nicht immer noch fast automatisch zu Ausgrenzung, Benachteiligung und sozialer „Behinderung“ führen würden. Denn behindert, beziehungsweise am selbstbestimmten und gleichwertigen Leben gehindert, werden Menschen mit Handicap oft gar nicht in erster Linie durch ihre körperlichen oder seelischen Einschränkungen, sondern dadurch, wie unsere Gesellschaft auch 2021 mit allem, was von der Norm abweicht, umgeht.
Morgens kurz vor neun: Mitten in Köln ist es so leise, dass ich bei geöffnetem Fenster die Vögel höre. Ab und an die Schritte eines vereinzelten Joggers. Minutenlang kein vorbeifahrendes Auto, nur das leise Klingen eines Windspiels, dessen Stäbe der Wind bewegt. Weiterlesen „Auch das ist Corona…“→
Care-Arbeit, die Fürsorge für Kinder, Alte und Kranke,ist das Rückrat unserer Gesellschaft und zugleich behandeln wir die, die diese Arbeit auf sich nehmen, oft mit einer Art gönnerhaften Wohlwollens. Super, das du das machst – ich wollte es nicht! So denken insgeheim vermutlich nicht wenige Entscheidungsträger/innen aus Wirtschaft und Politik, schmerzhafterweise gleichermaßen Männer wie Frauen, deren Karrieren davon profitieren, dass Personal, Au-Pairs, Erzieherinnen und Ehefrauen die Pflege von Kindern und alten Eltern übernehmen. Weiterlesen „Frauen, vernetzt euch! Am 8.3. ist Weltfrauentag“→