Kommt dein Kind in der Schule gut zurecht? Erledigt es bereitwillig Aufgaben, auch wenn sie ihm keinen großen Spaß machen? Hat es klare Ziele und strengt sich an, um diese zu erreichen? In unserem Schulsystem, wie es aktuell organisiert ist, wird es damit höchst wahrscheinlich erfolgreich sein.
Schule im Jahr 2024 in Deutschland lebt von engagierten Lehrkräften, die trotz massiver Fehler im System täglich ihr Bestes geben. Sie ächzt unter Lehrkräften, die im System Schule resigniert habe und ihr mangelt es schmerzlich an Lehrkräften, die sich, motiviert und gut ausgebildet, diesem System entziehen. Und die Schüler:innen? Sie leben mit all dem. Jahrelang. Irgendwie. Ist schließlich Schulpflicht…
Ich sitze der Klassenlehrerin meines Sohnes gegenüber. Auf einem etwas zu kleinen Stuhl, an einem etwas zu kleinen Tisch, unter den ich halbwegs entspannt meine Beine zu schieben versuche. „Herzlich Willkommen zum Halbjahresgespräch!“, eröffnet Frau W. die Unterhaltung: „Wir beginnen mit dem Fach Deutsch.“ Mein Sohn geht seit einem halben Jahr in die Schule, in die erste Klasse. Er mag seine Klassenlehrerin, seine Freunde, den Unterricht. Ich bin gespannt, was sie zu den letzten Monaten zu sagen hat.
Was ist Schule für euch? Schön, schrecklich oder schlicht Alltag? Habt ihr zuhause auch eines oder mehrere Schulkinder? Kennt ihr die Hoffnung und Vorfreude, oder auch die Bedenken, mit denen euer Kind morgens zum Unterricht geht? Was begeistert euch an (eurer) Schule – und was geht euch so richtig auf die Nerven? Oder geht ihr – außerhalb des staatlichen Schulsystems – ganz neue Wege? Macht mit bei der Blogparade „#Schulstart! Was Schule ist und was sie werden kann“, vom 01.10.22 bis 31.10.22 auf mutter-und-sohn.blog!
Muss Schule „kindlicher“ werden? – Ist Schule denn nicht schon verspielt und kindlich genug? Zumindest in den ersten Jahrgangsstufen, in denen die Basis der Bildung erworben und die grundlegende Haltung zu Schule geprägt wird? Wird hier nicht gemalt und gesungen, ausprobiert und sich noch viel im Unterricht bewegt und damit die kindliche Kreativität gefördert? Ja UND Nein. Denn Schule hat auch von Anfang an tief verinnerlicht das (erwachsene) Prinzip des Wettbewerbs, der Auslese der Besten, der Auszeichnung und des Ausschlusses Einzelner innerhalb einer strikten Hierarchie. Zudem sind die Menschen, die über Schule sprechen und schreiben, die Bildungspläne festlegen und in Ministerien über die langfristen Ziele der Bildungspolitik entscheiden, durchweg dem Schul- und oft auch weit dem Jugendalter entwachsen – und folgen nicht selten kritiklos dem Prinzip des Höher-Schneller-Weiter, das unsere Gesellschaft dominiert.