Es gibt Familien, in denen wird viel geredet. Laut. Nahbar, provozierend, liebevoll. Es gibt Familien, in denen wird viel geschwiegen. Und, wie vermutlich immer, gibt es mehr als das eine und das andere. In den meisten Familien wird über manche Dinge viel geredet, über andere geschwiegen.
6 Uhr morgens. Meine Kinder schlafen noch. Durch das halbgeöffnete Fenster höre ich, wie Amseln, Meisen und Goldammern ihr Morgenlied anstimmen. Durchatmen. Dennoch erfüllt mich seit Wochen ein Gefühl von tiefer Unruhe und zeitweise sogar Erschöpfung. Es mag die Müdigkeit sein nach einem langen Winter, der Tribut an einen Alltag mit zwei kleinen Kindern – und es ist sicher auch die Besorgnis, wohin wir uns als Gesellschaft und in der Welt im Ganzen bewegen. Dem allen möchte ich etwas Ermutigendes gegenüberstellen.
In dieser besonderen und herausfordernden Zeit tut es gut, sich zu erinnern, wofür ich dankbar bin.
Von Herzen dankbar bin ich für:
Meine zwei wunderbaren Söhne.
Meinen Partner, mit dem ich wachse und täglich Neues über mich und uns beide lerne.
Meine Familie (Eltern und Geschwister). Wenn es hart auf hart kommt, sind wir füreinander da, das weiß ich.
Meine Freunde, mit denen ich gemeinsame Geschichten und das Wissen teile, wie schön es ist, sich in Freundschaft zu begleiten – egal, wie nah oder fern wir gerade voneinander leben.
Gesundheit (immer wieder: DANKE!) So vermeintlich selbstverständlich; doch immer vergänglich und damit ein kostbares Geschenk.
Passend zur lockenden – aber coronabedingt berührungsarmen – Frühlingszeit werfe ich einfach einmal die Frage in den Raum: wie machen Alleinerziehende das eigentlich mit dem Sex? Oder – etwas umfassender gefragt: mit der Sehnsucht nach körperlicher Berührung?