„Sie strahlen immer so, das tut richtig gut!“ Mit einem Lächeln geht die Frau an mir vorbei. Ich lächle zurück – perplex. „Danke“, stottere ich, dann ist die nette Begegnung auch schon vorüber. „Wer war das nochmal?“, frage ich mich hinterher. Eine Lehrerin an der Schule meines Sohnes? Jedenfalls lächle ich jetzt selbst. Dabei ging es mir an diesem Tag gar nicht besonders gut.
Du bist, gerade als Mutter, vermutlich seit Tagen unter Strom: die letzten Geschenke müssen besorgt werden, Einkaufslisten geplant, Essen vorbereitet und die Wohnung geputzt und festlich dekoriert werden. Daneben läuft der Alltag mit Kind oder Kindern weiter. Womöglich gibt es zusätzliche Termine oder Weihnachtsfeiern in Kindergarten oder Schule, die Ganztagsbetreuung endet, je nach Wohnort, schon mehrere Tage vor den Feiertagen und du hast zu all der Planung und Organisation auch noch die Kinder zuhause, die um dich herumtoben. Wie da einen ruhigen Kopf bewahren? Ich selbst kenne die Situation nur zu gut, als Mutter zweier wilder Jungs im Kleinkind- und Grundschulalter und noch dazu mit sehr reizsensibler Wahrnehmung. Was mir im Alltag in unterschiedlichen Situationen hilft, habe ich schon mehrmals hier im Blog beschrieben.
Der Frühling ist endlich da! Und macht vieles leichter. Vor rund 1 1/2 Monaten, zum Weltfrauentag am 08. März 2022, habe ich meine Leser/innen im Rahmen einer Blogparade gefragt: Was stärkt dich gerade? Anlässlich zwei Jahren Pandemie, kriegerischen Konflikten in Europa und einer sozial und wirtschaftlich angespannten Lage in Deutschland – sowie persönlich nach einem langen, kräftezehrenden Winter mit zwei kleinen Kindern in einer neuen Stadt – konnte ich die Impulse, die ich auf meine Einladung erhielt, selbst gut gebrauchen. In nur gut 20 Tagen trafen 14 (!) wunderbare Blogbeiträge bei mir ein, zum Lachen, Staunen, Freuen. Hier nochmal mein herzliches Dankeschön an euch und alle vierzehn Texte (plus mein eigener Beitrag zur Blogparade) auf einen Blick!
6 Uhr morgens. Meine Kinder schlafen noch. Durch das halbgeöffnete Fenster höre ich, wie Amseln, Meisen und Goldammern ihr Morgenlied anstimmen. Durchatmen. Dennoch erfüllt mich seit Wochen ein Gefühl von tiefer Unruhe und zeitweise sogar Erschöpfung. Es mag die Müdigkeit sein nach einem langen Winter, der Tribut an einen Alltag mit zwei kleinen Kindern – und es ist sicher auch die Besorgnis, wohin wir uns als Gesellschaft und in der Welt im Ganzen bewegen. Dem allen möchte ich etwas Ermutigendes gegenüberstellen.