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6 garantiert wirkungsvolle Entspannungs-Tipps für Allein-Erziehende

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Alleinerziehend entspannen – ein Widerspruch in sich?

Große private Verantwortung, kombiniert mit Zeitdruck aufgrund beruflicher Verpflichtungen und häufig unzureichender Kinderbetreuung; dazu wegen der oben genannten Faktoren oft nur wenige oder oberflächliche soziale Kontakte und zusätzlich nicht selten noch finanzielle Sorgen – das kann die stärkste Frau – und den stärksten Mann – aus der Balance bringen. Daher hier sechs konkrete Tipps, wie Entspannung als Alleinerziehende auch im Alltag gelingen kann – zusammen mit den eigenen Kindern!

1) Kocht und esst mit Freunden

Essenszeiten sind, zumindest für mich, manchmal auch Stresszeiten. Nach einem langen Tag mit Arbeit und Kinderbetreuung abends noch schnell etwas Leckeres und bestenfalls selbst Gekochtes auf den Tisch zaubern? Dazu ein oft zu dieser Tageszeit bereits quengeliges, müdes Kleinkind, das sich heulend auf den Boden wirft, wenn es nicht selbst den Saft einschenken darf? Nö, Entspannung geht anders…

Kürzlich erlebte ich das einmal ganz anders: ich traf eine – ebenfalls alleinerziehende – Freundin mit ihrem kleinen Sohn und da wir schon zusammen saßen, blieben mein Sohn und ich auch noch, als es Abendessen gab. Eine simple Brotzeit, aber eine Freude für alle Beteiligten – und für uns Erwachsenen eine willkommene Abwechslung, mal nicht als einzige Person über drei am Tisch zu sitzen. Alleinerziehend zu sein heißt sehr oft gerade in solchen „sozialen“ Situationen, allein mit seinem Kind zu sein – warum das nicht mal anders gestalten und sich statt mit einem Partner mit einer guten Freundin treffen?

2) Ihr seid keine Event-Agentur

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber auch ich habe mich schon dabei ertappt, dass ich für mein Kind – und letztlich auch für mich – für das lange kindergartenfreie Wochenende ein tolles Programm organisieren wollte: samstags Ausflug in den Tierpark, Sonntag Vormittag Brunch im Kindercafé, nachmittags noch ein Treffen mit einer Freundin… dahinter steckt die (latente) Angst, an diesen „Familientagen“ allein dazustehen oder vielleicht auch die Furcht, dem Kind könne, mit „nur“ einem Elternteil, nicht genug geboten werden. Was für ein Blödsinn!

Gerade ein Kleinkind genießt wie wir nach einer vollen Kindergartenwoche die Zeit morgens ganz mit uns allein. Vielleicht gibt es zur Feier des Tages einen Kakao im Bett? Danach ein kleiner Ausflug nach draußen (das ist, zumindest mit meinem Sohn, der ein echtes Energiebündel ist, eine gute Idee). Dabei muss es kein aufwendiges Programm sein. Ist ein Zoo oder Tierpark in der Nähe? Das geht mit Jungs und Mädels im Kindergartenalter eigentlich immer. Oder bei schönem Wetter ein Picknick im Park. Im Winter ein Waldspaziergang im Schnee und anschließend ausgiebiges Planschen in der Badewanne. Ich bin überzeugt: Kinder macht die gemeinsam verbrachte Zeit und eine entspannte Mutter oder ein entspannter Vater glücklich, nicht das Super-Mega-Programm!

3) Macht es euch gemütlich 

„My Home is my Castle“: was den Engländern wohlbekannt ist, sollten vielleicht auch wir uns zu Herzen nehmen: unser Zuhause sollte ein Ort sein, an dem wir uns richtig wohl fühlen. Jeder rät uns nach der Geburt unserer Kinder, die Wohnung kindgerecht einzurichten. Ich plädiere dafür, sie vor allem auch „elterngerecht“ zu gestalten.

Was ich damit meine? Möbel, die den veränderten Bedürfnissen von Eltern gerecht werden. Sofas mit robustem Bezug, die nicht bei jeder Schokofingerattacke unseren Puls hochjagen. Eine Wohnung in Farben, die uns gefallen, mit viel Stauraum und Möbeln, die kein Provisorium sind. Mistet aus, was sich über die Jahre an Alltagskram, Spielsachen und Kinderkleidung angesammelt hat und verschenkt oder verkauft es! Streicht eine Wand in der Küche knallgrün. Wir sind das Wohlbehagen wert, dass uns bestenfalls erfüllt, wenn wir unsere Wohnung betreten. Ja, es ist vielleicht nicht das Einfamilienhaus, in dem wir einmal gelebt haben und vielleicht sind unsere (finanziellen) Mittel beschränkt – ich finde, alles kein Grund, es sich im eigenen Zuhause nicht gemütlich zu machen, oder?

4) Seid faul

Das führt mich zum nächsten Punkt meiner Liste: Lagert aus, wovor es euch als (Haushalts-) Tätigkeit am meisten graust. Einkaufen mit Kleinkind nach der Arbeit ist Stress pur? Mehrere Supermarktketten bieten inzwischen einen Online-Lieferdienst, mit dem ihr euch das Einkaufen im Laden sparen könnt. Ihr hasst putzen? Schaut euch am schwarzen Brett im Supermarkt um: Es gibt Putz-/ Bügel-/ Handwerks-/ Umzugshilfen. Ihr müsst nur den Schritt machen, eine/n der Inserenten zu kontaktieren (und euch nicht komisch dabei vorzukommen, wenn ein anderer Mensch eure vier Wände reinigt…). Klar, auch der klassische Babysitter hat seine Berechtigung, um sich Freiräume zu schaffen. Toll ist ein Patensystem wie das „Löwenspaß-Programm“ der Caritas Düsseldorf. Ein guter Bekannter von mir, selbst kinderlos, hat über ein ähnliches Programm fast zehn Jahre lang alle zwei Wochen gemeinsam mit seiner Frau sein „Patenkind“ für ein paar Stunden betreut. Das alles kann euch ermöglichen, im Alltag mehr Zeit für euch selbst zu haben. Und die ist ja bekanntermaßen ein rares Gut für uns Allein- und Getrennterziehenden.

5) Tut, was euch gefällt

Jawohl – das geht auch mit (kleinem) Kind! Ich bin z.B. sehr gern in der Natur, an Orten, an denen es nicht zu trubelig ist. Also gehe ich genau dorthin gemeinsam mit meinem Kind: nach dem Kindergarten statt auf den überfüllten Spielplatz 10 Minuten mit dem Rad ans Wasser oder in den Park. Und da sitzen wir dann auf einer Bank, im Sommer gibt’s schon mal ein Eis, und genießen beide die ruhige, gemeinsame Zeit in der Natur! Ich bin entspannt, mein Sohn ist es auch. Selbstfürsorge und gute-Mutter-Sein in Kombination – was will man mehr?

Auch Action ist natürlich möglich. Schlittschuhlaufen oder Schlittenfahren als ein Highlight im Winter, ein Besuch im Freibad im Sommer, ein Wettrennen, ihr auf Inlinern, das Kind mit Laufrad oder Roller daneben? Ein Ausflug mit dem, ggf. geliehenen, (Lasten-) Rad? Kicken auf dem Bolzplatz? Schlagt euren Kindern Dinge vor, für die ihr euch selbst wenigsten ein bisschen begeistern könnt. Ihr werdet viel mehr Spaß dabei haben und euer Kind wird euch als entspannte Mutter oder fröhlichen Vater genießen!

6) Entspannt euch – aber wirklich!

Das führt mich zum letzten meiner sechs Entspannungstipps: Entspannt euch wirklich, wenn ihr denn schon mal Zeit dazu habt. Was ich damit meine? Euer Kind macht (noch) Mittagsschlaf? Dann ruht euch in der Zeit selbst aus, esst z.B. in Ruhe eine Kleinigkeit oder legt euch, wenn ihr erschöpft seid, einfach mit hin! Euer Kind ist abends im Bett, beim anderen Elternteil oder nachmittags noch im Kindergarten? Füllt die frei gewordene Zeit nicht damit, die Küche aufzuräumen, den Flur zu wischen oder die Steuer zu machen (außer, eins davon entspannt euch…). Und – jawohl – surft am besten auch nicht stundenlang im Netz.

Überlegt euch statt dessen ganz bewusst, was ihr zu echter Entspannung braucht: ein heißes Bad (kann auch „nur“ ein Fußbad sein)? Den Lieblingstee, der so gut nach dem letzten Urlaub duftet? Ein Film, den ihr im Kino verpasst habt und euch jetzt im „Heimkino“ gönnt? Tatsächlich mal 100 Seiten dieses Super-Romans, der euch, während ihr ihn lest, in eine ganz andere Welt entführt? Was euch gut tut, ist so individuell wie ihr selbst. Findet es heraus. Aber vor allem: gönnt es euch dann auch.

Ihr seid es wert, entspannt zu sein!

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen sechs Tipps ein paar Anregungen geben. Konkrete Anregungen zu entspannter Freizeitgestaltung als Allein- oder Getrennterziehende/r findet ihr hier!🙂

Herzlichen Gruß, Sunnybee

PS. Danke an Lea Heuser, die mich mit ihrer Blogparade zum Thema Entspannung zu diesem Artikel inspiriert hat!

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