In Kooperation mit Jako-O Kindermode
In vier Tagen ist bereits der 1. Advent. Als Kind waren für mich die Wochen vor Weihnachten von Vorfreude und prickelnder Erwartung erfüllt. Die Türchen des Adventskalenders öffnen! Wunschzettel schreiben und die Frage, würde das „Christkind“ tatsächlich das Ersehnte bringen? Der herrliche Duft frisch gebackener Plätzchen und sogar ein Feuer im Kamin, das mein Vater zur Feier der Jahreszeit entfachte.
Als Erwachsene habe ich von Jahr zu Jahr mehr das Gefühl, dass die 28 Tage der Adventszeit nur so dahinfliegen. Eine Mischung aus zu erledigenden Aufgaben, vager Besorgnis, ob bis zu den Festtagen alles organisiert sein wird und Gereiztheit ob allgegenwärtiger Jingle Bells und Lichtergirlanden.
Geht das auch anders?
Mein Versuch in diesem Advent wird die Vorlesezeit mit meinem Sohn sein. „Ich liebe Bücher. Vorgelesen, selbst lesend und jetzt – mit meinem kleinen Sohn – selbst vorlesend!“ Das schreibe ich in meinem Blog auf meiner Seite „Buch der Woche“ und es ist wahr. Von Kindheit an sind Bücher für mich das Tor zu einer Welt, die größer, weiter und manchmal auch schöner war als die Realität, die mich umgab. Ich war Sebastian Balthasar Bux, der in Michael Endes „Unendlicher Geschichte“ Phantasien betrat, das Land der Phantasie und der ewig weiterzuspinnenden Geschichten. Ich saß am Bett der „Brüder Löwenherz“ der großartigen Astrid Lindgren und weinte mit dem jüngeren der beiden, als sein großer Bruder starb. Ich streifte mit der „roten Zora“ über Stoppelfelder und löste mit „Kalle Blomquist“ die schwierigsten Fälle.
Vorlesezeit – unsere Zeit
Und heute? Seit mein Sohn wenige Monate alt ist, ist die letzte halbe Stunde des Tages dem Vorlesen gewidmet. Seine Helden waren „Pip und Posy“, sind jetzt „Lieselotte“ und „Peterson und Findus“ und werden vielleicht bald die wilden und mutigen Kinder der Welt Astrid Lindgrens sein. Im Alltag begleiten ihn aber weit hartnäckiger die Heldinnen und Helden der digitalen Welt: „Paw Patrol – wir helfen immer!“, „Wiki und die starken Männer“, „Feuerwehrmann Sam“ –
Dass ich das Vorlesen nicht als anachronistisch oder gar „verstaubt“ empfinde, liegt daran, dass es für mich – und ich würde behaupten, inzwischen auch für meinen Sohn – weit mehr ist als nur die gemeinsame Lektüre. Es ist die Zeit des Miteinander-Seins, im Winter unter einer dicken Decke aneinander gekuschelt. Die Zeit, in der Fragen auftauchen und sich Antworten finden – oder er mir neue Fragen stellt. Die Zeit, in der wir von Mut und Freude, Schmerz und Trauer hören. Der arme einarmige Bär „Charly“: er kann nicht mit auf den Ausflug seiner Freunde, sitzt weinend am Fenster, bis diese einen Weg finden, ihn zu befreien. Der findige „Willi Wiberg“, der alle Kekse isst, weil die großen Cousins ihn unterschätzen. Die wilden Dinos und das Plumpsklo der Ritter. Zeitreisen mit dem „magischen Baumhaus“ und der wunderbare Alltag eines Zookrokodils.
Tor zu einer anderen Welt
Bücher sind für mich noch immer das Tor zu einer anderen Welt und es macht mich glücklich, dass ich meinen Sohn nun in diese begleiten darf.
In der Adventszeit, die die Erwartung des Kommenden im Namen trägt, schlagen wir die Seiten auf und lassen uns ergreifen. Vielleicht lese ich mit ihm dieses Jahr auch die Geschichte von dem kleinen Jungen, den Ochs und Esel wärmten, weil seine Eltern kurz vor seiner Geburt nur noch in einem Stall unterkamen. Vielleicht unterhalten wir uns dabei über den Bettler, der vor der Post um Kleingeld bittet und wo dieser nachts schläft. Vielleicht erzähle ich meinem Sohn von meinen Schülerinnen und Schülern, die alle an einen anderen Gott glauben, aber sich doch dasselbe wünschen: Liebe, Einigkeit und ein Leben in Frieden.
Wo finde ich diese Schatzkästchen der Phantasie, den Zugang zu einer Welt die nicht real und doch wirklich ist? In der guten alten Stadtbibliothek, im lokalen Buchhandel oder auch online bei Jako-O. Also greift zu, lest und genießt.
Adventszeit ist bei uns auf jedenfalls auch eines: Vorlesezeit!
Herzlichen Gruß, Sarah
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Jako-O, Online-Versand für Spielwaren, Bücher, Kinderkleidung und Accessoires. Standort des Unternehmens ist der kleine Ort Bad Rodach in Oberfranken. Als Teil der Haba-Unternehmensfamilie legt Jako-O nach eigener Aussage Wert auf sozialverträgliche Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter sowie sparsamen Umgang mit Ressourcen bei Lagerung und Versand und ist somit sicher eine gute Alternative zu sonstigen multinationalen Online-Shops.
[Foto: privat]
Liebe Sarah, wunderschöne, wichtige Zeilen im digitalen Zeitalter! Ich hoffe nur, dass dies nicht der Anfang vom Ende Deiner Unabhängigkeit ist … Denn gerade das zeichnet Deinen Blog u.a. aus! (ich mag die Klauen des Kapitals nicht) Liebe Grüße von der stillen Nutznießerin
Johanna 🙂
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Liebe Johanna,
herzlichen Dank für deine Antwort, und damit dein Heraustreten aus der Stille!🙂
Nein, ich werde hier weiter unabhängig, breit gefächert und „echt“ schreiben.
Ausgewählte Unterstützung durch Unternehmen/Personen, deren Philosophie ich grundsätzlich vertreten kann, ist mir dennoch willkommen.
Viel Zeit, Energie und Herzblut geht in meinen Blog. Ich sehe diese Form der Finanzierung als eine Möglichkeit, auch in Zukunft viele stille (oder sich zu Wort meldende) Leser*innen mit meinem Schreiben zu erfreuen!
Herzlichen Gruß, Sarah
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Mit Jako-o zusammenarbeiten zu dürfen, ist doch auf jeden Fall eine Ehre ❤
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Da sowohl mein Mann und ich unser Herz an Literatur verloren haben (Wir schreiben auch selbst, allerdings kommt das Hobby leider zu kurz, seit wir Kinder haben), kommen unsere Kinder um Bücher auch nicht drum herum. Mit meiner großen Tochter habe ich, als sie 5 war, sogar schon die ersten drei Harry Potter Bände gelesen.^^ Im Moment ist es wieder altersgerechter: wir lesen ebenfalls Weihnachtsbücher und vor allem Märchen, da wir von meiner Schwester am Wochenende zwei schöne Märchenbücher bekommen haben ❤
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Liebe Nadine,
im Kindergarten unseres Sohnes gibt es jedes Jahr Ende November eine „Vorlesewoche“, in Kooperation mit einer benachbarten Buchhandlung. Im Foyer des Kindergartens liegen Bücher aus zum Durchblättern, Vorlesen, Selbstanschauen und beim Bringen und Abholen kommt man nicht ohne mindestens ein gemeinsam gelesenes Buch wieder hinaus…😉 Die Bücher sind auch gleich vor Ort bestellbar, die Buchhandlung spendet von den Einnahmen 10 Prozent an den Kindergarten. Tolle Idee, finde ich. Eine schöne Adventszeit euch mit vielen gemeinsam genossenen Büchern!
Lieben Gruß, Sarah
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Hi Sarah, ich gehe ein Mal die Woche mit Minime in die Bücherei. Wir schauen ganz wenig TV, sondern lesen viel lieber gemeinsam. Das ist so wertvoll. Und es gibt so viele zauberhafte Bücher. Um so mehr freut mich Dein Beitrag hier, ich danke Dir!
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Sehr gern geschehen!🙂 Die Bücherei ist für mich auch eine echte Fundgrube für Leseideen. Wirklich toll, dass es so was für so wenig Geld in Deutschland gibt, finde ich.
Liebe Grüße und einen hoffentlich geruhsamen Advent euch, Sarah
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