
Dein größeres Kind hat Hunger, das kleinere weint. Und du musst dringend aufs Klo. Was tust du zuerst? Wem gibst du Priorität? Ich freue mich, euch in diesem Gastbeitrag Sovely Matters kluge Gedanken zu Selbstfürsorge und der Wahl von Prioritäten – gerade auch als alleinerziehende Mutter – vorstellen zu dürfen. Seit 2,5 Jahren schreibt Sovely auf ihrem Blog MurmelMeister über äußeres und inneres Wachstum, die Liebe in all ihren Ausprägungen und das Leben mit ihrem Sohn („Minime“). Ihre Texte verfasst sie auf Englisch und Deutsch; daher findet ihr ihren Beitrag hier auch zweimal – weiter unten in der deutschen Fassung. Viel Freude beim Lesen!
Choosing Priorities Wisely
Parents know the situation well: your child is demanding your time. And it’s not when it fits in or when it suits you. It’s not later or whenever – it is exactly here and right now! It’s either your attention, help, affection needed or simply someone to play with. Parents often are real busy with a thousand things at the same time such as laundry, cooking, arrangements for the next day or anything else. That’s why this interruption of your child can be challenging. Who first? What’s the priority? What is a „must“ and what is a „nice to have“?
Let’s have this clear: It’s the duty of parents to know and define priorities. Setting rules and giving structure. As a parent you should decide wisely about priorities and on who comes first. Anyhow, being a parent you’ll might come to the point when you ask yourselves whom you’re are doing everything for. You start questioning yourself, the life you’re living, decisions you made… You maybe feel like you are only functioning but lost yourself somewhere in between. „For whom are you doing all of it for?“ Usually you tend to ask this question, when you’re outside your comfort zone. You find yourself in an extremely challenging situation. You need to get yourself together and pull through. You need motivation. Reasons. Why are you putting up with everything? Is it really about you? Do you still perceive yourself and your needs and desires? You urgently need orientation.
Why are you taking all these challenging circumstances and whom are you doing it for?! First answer always should be, to do it for yourself – what ever it is! That should ease your mind. Easy like that, right?! Now reality kicks in and we have to be true to ourselves: as parents, we realized it is not about ourselves anymore.
Look at me for example: I’m a single mother. As I was pregnant with my boy, I promised myself that Minime would always come first and that I’d do my best to have him grow strong and finding his place in life. I want to help him getting all those needed tools to live his life. My son’s father, who still was a stranger to me as I got pregnant, turned out to be completely self centered. He always put himself above anyone else. It was always about him and that is still the case today. That sure holds a lot of potential for conflicts. He did not share the same attitude that being parents means taking over responsibility, shifting priority to our children. We did not manage to settle this argument and I decided to move on as a single parent. I made clear that Minime is my first priority. I understood, having put Minime ahead of myself makes sense as long as he is small and the situation affords it. Kids depend on their parents, their home, family and structure. They need to build a universal trust. They learn from us. My son learns that there is a mother, who is part of his life, someone to rely on, who sometimes takes time to play, read and do fun stuff and at the same time, he sees a busy mother, explaining why something else needs to be finished first. My son also learns, that his “long distance father” is less present, based on different priorities. It means that daddy rather goes out to meet friends or do sports than taking care of his son.
As a mother I always want the best for my child, which should be normal. That is a busy and demanding job. Especially being a single mother, it’s more than one role. It easily wears you out, trying to be perfect parents. Reality takes you to a point when you realize you need to stand up for yourself and take care of yourself again! If you are not the strong and healthy parent and remodel, you are not capable to fully support your child….
Parents are humans, too. They fail. They suck. They love their Minime and want the best. Sometimes they get fooled or they fool themselves about priorities or whom something is for. Sometimes it’s not about the child but they use the child as an excuse to justify something. For example they want their child to do a special kind of sport. They support and push that sport, because it’s something they want for their child instead of supporting what the child wants.
Choices need to be done in a smart way. I once received the smart advice that the worm doesn’t need to taste good for the fisher, it should be yummy and tempting for the fish! Meaning, look at whom your dealing with and what the priority is. Having this in my mind helped me. I don’t wanna lie about it, being a single parent and keep questioning myself often wears me out. Still, I chose this priority for myself. I was selfish and chose to be a single mother. My choice. My priority. My responsibility. Of course I will always do the extra mile for Minime. I do it because that’s what I wanted. Saying so, it is my responsibility to watch out for myself. I have to secure that I’m remaining a loving and functioning mother. My job will be done when Minime turns out to be a young strong man, who is able to support himself. Until then, I will do whatever it takes…
Prioritäten mit Bedacht wählen

Eltern kennen diese Situation gut: dein Kind fordert all deine Zeit. Und das heißt nicht, wann immer es passt oder für dich gut ist. Es ist nicht später oder irgendwann – es ist genau hier und jetzt! Entweder ist deine Aufmerksamkeit, Hilfe, Zuneigung, etc. erforderlich oder einfach jemand, mit dem dein Kind spielen kann. Während die Eltern mit tausend Dingen gleichzeitig beschäftigt sind, wie zum Beispiel Wäsche, Kochen, Vorkehrungen für den nächsten Tag oder irgendetwas anderem – kann diese Unterbrechung deines Kindes eine wahrhafte Herausforderung für dich sein. Wer zuerst? Was ist die Priorität? Was ist ein „Muss“, und was ist ein „schön zu haben“?
Lass uns eins klarstellen: Es ist die Pflicht der Eltern, ihre Prioritäten zu kennen und zu definieren. Regeln setzen und Struktur geben. Als Elternteil solltest du mit Bedacht entscheiden, welche Prioritäten gelten und wer an erster Stelle steht. Wie dem auch sei, als Eltern wirst du an den Punkt kommen, an dem du dich fragst, für wen du alles tust. Du fängst an, dich selbst zu hinterfragen, das Leben, das du lebst und die Entscheidungen, die du getroffen hast… Vielleicht hast du sogar das Gefühl nur noch zu funktionieren und dich selbst auf der Strecke verloren zu haben.
„Für wen machst du das alles?“ Normalerweise neigt man dazu, diese Frage zu stellen, wenn man sich außerhalb der eigenen Komfortzone befindet. Man befindet sich möglicherweise in einer äußerst herausfordernden Situation. Dann gilt es sich zusammenreißen und es durchzustehen. Du brauchst Motivation. Gründe. Warum erträgst du alles? Geht es wirklich um dich? Nimmst du dich und deine Bedürfnisse und Wünsche noch wahr? Du brauchst dringend Orientierung.
Warum nimmst du diese ganze Belastung und Herausforderung an und für wen tust du es?! Die erste Antwort sollte immer sein, es für sich selbst zu tun – was auch immer es ist! Das sollte deinen Geist beruhigen. So einfach ist das, oder?! Jetzt setzt die Realität ein, und wir müssen uns selbst treu bleiben: Als Eltern haben wir erkannt, dass es nicht mehr um uns selbst geht.
Schau zum Beispiel mich an: Ich bin eine alleinerziehende Mutter. Als ich mit meinem Jungen schwanger war, versprach ich mir, dass Minime immer an erster Stelle stehen würde, und dass ich mein Bestes gebe, damit er stark wird und seinen Platz im Leben findet. Ich möchte ihm helfen, all die notwendigen Werkzeuge zu erlangen, damit er sein Leben lebt. Der Vater meines Sohnes, der mir zu meiner Schwangerschaft noch fremd war, erwies sich als völlig egozentrisch. Er hat sich selbst immer über alle anderen gestellt, und das ist heute noch so und birgt viel Konfliktpotenzial. Es ging immer nur um ihn. Er teilte nicht die gleiche Einstellung, dass Eltern sein „Verantwortung“ bedeutet. Es bedeutet vor allem die Priorität auf unsere Kinder zu verlagern. Wir haben es nicht geschafft diese Streitigkeiten beizulegen, und ich habe beschlossen, als Alleinerziehende weiterzumachen. Ich habe klargestellt, dass Minime meine erste Priorität ist. Ich habe verstanden, dass es notwendig ist, Minime über mich zu stellen, solange er klein ist und die Situation es erfordert. Kinder sind abhängig von ihren Eltern, ihrem Zuhause, ihrer Familie und ihrer Struktur. Sie müssen ein universelles Vertrauen aufbauen. Sie lernen von uns. Mein Sohn erfährt, dass es eine Mutter gibt, die Teil seines Lebens ist, auf die er sich verlassen kann, die sich manchmal Zeit nimmt, um zu spielen, zu lesen und lustige Dinge zu tun. Gleichzeitig sieht er eine beschäftigte Mutter, die erklärt, warum etwas anderes vorgezogen werden muss. Mein Sohn erfährt auch, dass sein „Long Distance Vater“ aufgrund anderer Prioritäten weniger präsent ist. Es bedeutet, dass Papa lieber ausgeht, um Freunde zu treffen oder Sport zu treiben, als sich um seinen Sohn zu kümmern.
Als Mutter möchte ich immer das Beste für mein Kind, was normal sein sollte. Das ist ein vielbeschäftigter und anspruchsvoller Job. Besonders als alleinerziehende Mutter ist es mehr als nur eine Rolle. Es macht dich schnell fertig, wenn du anstrebst als Elternteil perfekt zu sein. Die Realität bringt dich an einen Punkt, an dem du erkennst, dass du dich um dich selbst kümmern musst und gut auf dich aufzupassen hast! Wenn du nicht der starke und gesunde Elternteil bist, bist du nicht in der Lage deinem Kind die besten Voraussetzungen zu bieten und es entsprechend zu unterstützen….
Eltern sind auch Menschen. Sie versagen auch mal. Sie lieben ihren Minime und wollen das Beste. Manchmal lassen sie sich täuschen oder täuschen sich über Prioritäten oder für wen etwas ist. Dann geht es nicht um das Kind, sondern man benutzt es als Ausrede, um etwas zu rechtfertigen. Zum Beispiel möchte man, dass Minime eine besondere Sportart betreibt. Daher unterstützt man dieses, hilft eventuell sogar nach oder baut Druck auf. Es ist etwas, das man selbst für das eigene Kind will, anstatt das Kind in eigenen Ideen und Bestrebungen zu unterstützen.
Entscheidungen müssen auf intelligente Weise getroffen werden. Ich habe einmal den klugen Rat erhalten, dass der Wurm nicht gut für den Fischer schmecken muss, er sollte lecker und verlockend für den Fisch sein! Schau dir also an, mit wem du es zu tun hast und welche Priorität es für dich hat. Das für mich klar zu haben, hat mir persönlich sehr geholfen. Ich möchte es dennoch nicht beschönigen, alleinerziehend zu sein und mich immer wieder zu hinterfragen, macht mich oft fertig. Ich habe diese Priorität für mich gewählt, war egoistisch und habe es mir selbst ausgesucht eine alleinerziehende Mutter zu sein. Meine Wahl. Meine Priorität. Meine Verantwortung. Natürlich werde ich immer die Extrameile für Minime gehen. Ich mache es, weil ich das wirklich will. Wenn ich das sage, liegt es in meiner Verantwortung, auf mich selbst zu achten. Ich muss sicherstellen, dass ich eine liebevolle und funktionierende Mama bleibe. Meine Arbeit wird erledigt sein, wenn sich herausstellt, dass Minime zu einem jungen, starken Mann herangewachsen ist, der sich selbst ernähren kann. Bis dahin werde ich alles tun, was nötig ist…
Wer schreibt?
Sovely Matters liebt nach eigener Aussage das Leben, Kultur und die Liebe. Sie bezeichnet sich als „alte, rastlose Seele und mutige Löwen-Mama“, die mit Mitte 40 das Leben mit sich und ihrem Sohn genießt. Ihre Website und Blog www.MurmelMeister.com sieht sie als „kreativen Spielplatz“, der die Augen für das Schöne im Alltag öffnet und zugleich Herausforderungen zeigt, die wiederum die Möglichkeit zu Wachstum beinhalten. „Erst wenn man sein Leben versteht und zu diesem steht, kann man über seinen eigenen Tellerrand hinaus wachsen“, so die Autorin.
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[Fotos: Pixabay]
Herzlichen Dank, dass ich für Deinen Mutter und Sohn Blog schreiben durfte. Das freut mich sehr. Immer wieder komme ich Deinen Blog gern besuchen, liebe Sarah, und ich nehme wertvolle Gedankenanstöße mit. Einen herzlichen Dank an Dich – für das Forum, den wertvollen Austausch und die reichhaltigen Gedanken. Herzlichst, Sovely
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Herzlichen Dank dir!😊
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❤️ Sehr sehr gerne
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