Mein erstes Mal – als Alleinerziehende 

Die Kinder zum ersten Mal allein ins Bett bringen. Der erste Familienurlaub allein. Bei mir zuletzt das erste Mal, dass ich ein Auto gekauft und bei der Zulassungsstelle angemeldet habe. Ich gebe zu, ich war stolz, als ich mit den Schildern unterm Arm die Behörde verlassen habe. 

Als Alleinerziehende üben wir uns wohl oder übel darin, Dinge allein zu stemmen. Weil wir es wollen, können – aber oft genug auch, weil einfach niemand außer uns da ist, der die Aufgaben übernimmt. Das können wir gelassen hinnehmen, es kann uns sogar mit Stolz erfüllen – oder uns umgekehrt erschöpfen, überfordern und nachts schlecht schlafen lassen. 

Fragezeichen: Schaffe ich das?

Erste Male allein, sei es der erste Urlaub ohne Partner/in oder eben der Gang zur Zulassungsbehörde, sind naturgemäß mit Fragezeichen verbunden: Was erwartet mich da? Bin ich dem gewachsen? Schaffe ich das? 

Was ich nach mittlerweile einigen Jahren als alleinerziehende Mutter sagen kann: Du schaffst tatsächlich eine Menge, wenn du willst – oder musst. Aber die mindestens ebenso wichtige Fähigkeit ist, irgendwann unterscheiden zu können, was du wirklich allein bewältigen musst – und wo du dir Hilfe holen kannst. 

Den Haushalt ganz allein zu stemmen, jeden Behördengang allein zu meistern, die Sorgen und Hoffnungen in Bezug auf deine Kinder und euren Alltag mit dir selbst auszumachen? Ist möglich. Manchmal auch nötig. Aber oft genug kannst du doch Unterstützung finden. Und sei es ein Freund, der dir hilft, die Büsche im Garten zu schneiden, an deren oberste Äste du allein nicht kommst, eine Freundin, die dich beim nächsten Kindergeburtstag unterstützt, die nette Nachbarin, die im Notfall dein Kind vom Kindergarten abholt, oder vielleicht sogar dein Expartner, der wichtige Aufgaben übernimmt, die eure Kinder betreffen.

Du darfst dir Hilfe holen!

Als Alleinerziehende machen wir fast automatisch vieles allein. Fühlen uns vielleicht sogar wohl dabei. Wenn es uns damit, Dinge alleine zu stemmen, aber nicht – oder nicht mehr – wirklich gut geht, sollten wir den Mut haben uns aktiv Unterstützung zu suchen. 

Auch das kann eines dieser ersten Male sein: Der Schritt, dass wir uns Hilfe holen, es gerade nicht mehr alleine machen.

Gleichgesinnte finden als Alleinerziehende? 

Vamv e.V. (bundesweit und in den Ländern)

Stiftung Alltagsheldinnen (u.a. Rechtshotline für Alleinerziehende)

Solomuetter.de (Online-Magazin für Alleinerziehende)

muetter-macht-politik.de (Aktions- und Vernetzungsplattform)

die-mias.de (Mütterinitiative für Alleinerziehende)

gut-alleinerziehend.de (Blog, Podcast und Facebook-Gruppen)

verwitwet-alleinerziehend.de (Blog und Infos für verwitwete Alleinerziehende)

smd-verein.de (Verein für Solomütter)

Praktische Hilfe?

Amuvee.de (Unterstützungsangebote für Alleinerziehende bundesweit)

nebenan.de (Alltagshilfe und Kontakte in deiner Nachbarschaft)

www.wellcome-online.de/kindwaerts/ (Übernachtungsmöglichkeit für Eltern, die nach einer Trennung weit entfernt von ihrem Kind wohnen)

elterntelefon.info (0800 1110550)

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (116 016)

Müttergenesungswerk (Mutter- und Vater-Kind-Kuren)

Hast du weitere Tipps?

Und wie geht es dir? Was hast du zuletzt zum ersten Mal allein gemacht? Und wo findest du persönlich als Mutter – oder Vater – Unterstützung? Schreib es gerne in die Kommentare!

Herzlichen Gruß, Sarah Zöllner (mutter-und-sohn.blog)

Die Autorin ist freie Journalistin, Autorin für Familien- und Gesellschaftsthemen sowie Mutter eines Kindergarten- und eines Grundschulkindes.

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[Foto: privat]