Gesellschaft, Politik

„3G“: Corona-Schutzmaßnahmen und die Illusion perfekter Sicherheit

Grafik einer Spritze mit Injektionsnadel

Jetzt also „3G“. Zugang zu Veranstaltungen in Innenräumen, Innengastronomie, zum Frisör oder in Hotels haben ab sofort nur noch „Geimpfte, Getestete oder Genesene.“ Und das bereits ab einer 7-Tage-Inzidenz von 35, in Baden-Württemberg sogar generell. Die Intention dahinter ist klar: die „Impfbereitschaft“ eines möglichst großen Teils der erwachsenen Bevölkerung soll erreicht werden. Nicht umsonst formuliert Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha angesichts der neuen Corona-Verordnung: „Wer geimpft ist, hat ein unkompliziertes Leben.“ Zugleich bleiben AHA-L Regeln und Beschränkungen im Alltag weiterhin gültig. Aufgrund welcher Legitimation? Und was macht die offenbar politisch gewollte und offensive Unterteilung von Menschen in „Geimpfte“ und „Ungeimpfte“ mit unserer Gesellschaft? Ein kritischer Kommentar.

Impfangebot für Risikogruppen = ein Ende der Corona-Maßnahmen. War das nicht mal das Versprechen?

Öffentliche Räume wie Bibliotheken oder auch das Lieblingscafé, in dem bisher der spontane Kaffee unter Einhaltung der AHA-L Regeln noch für alle möglich war, sind jetzt für Ungeimpfte offiziell nicht mehr zugänglich – jedenfalls ohne vorherigen, offenbar bald kostenpflichtigen, Gang zum Testzentrum. „2G“, also Veranstaltungen und Orte ausschließlich für „Geimpfte und Genesene“, sind ebenfalls bereits im Gespräch, beziehungsweise zum Teil sogar schon umgesetzt. Und das alles ohne offizielle Impfpflicht. Bleibt schließlich jedem selbst überlassen, ob er sich endlich immunisieren lässt, um wieder ein normales Leben zu haben…

Denn – jawohl – um die Immunisierung sollte es ursprünglich gehen. Um die Entlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen, den Schutz von Risikogruppen. So jedenfalls der Dauertenor seit Beginn der Pandemie. Die Wege dorthin sind bekannt: Zunächst radikaler Lockdown, Abstand und Hygiene. Dann Maske, Lüften und die ständige Wachsamkeit gegenüber Fallzahlen – aber nur, bis sich die Situation entspannt habe, bzw. eine Impfung für alle, die es wollten, verfügbar sei. Und jetzt, wo dies der Fall ist und sich bereits über die Hälfte der Bevölkerung hat impfen lassen? Von Erleichterungen im Alltag ist keine Rede mehr. Maske, Abstand, Lüften, drohender Wechselunterricht in Schulen in Herbst und Winter – alles beim Alten, nur eben noch zusätzlich der Ausschluss, beziehungsweise momentan noch der erschwerte Zugang der Ungeimpften zum sozialen Leben.

Noch immer unklar: Nutzen und Kosten der Corona-Schutzmaßnahmen

Und das bis heute – das empfinde ich tatsächlich nach 1 1/2-Jahren Pandemie als Skandal – ohne wirklich valide, breit angelegte Vergleichsstudien, die die Wirksamkeit der Maßnahmen in Deutschland in verschiedenen Bereichen des sozialen Lebens (Kitas und Schulen, private Kontakte, Arbeitsleben) belegen. Selbst die Anfang Februar 2021 vorgelegten S3-Leitlinien eines Expert/innen-Gremiums in Bezug auf „Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen“, bestätigen, dass die Evidenzlage zur Wirksamkeit von Maske, Wechselunterricht und Co noch immer durchweg niedrig oder sehr niedrig sei. Eine Auswertung des Robert-Koch-Instituts von insgesamt 34 Studien zur Wirksamkeit der Corona-Maßnahmen kam im Juni 2021 ebenfalls zu keinem eindeutigen Ergebnis.

Das heißt nicht, dass die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen nicht gegeben ist, aber doch, dass bisher kein Versuch unternommen wurde, in Deutschland systematisch und breit angelegt zu belegen, ob all die Einschränkungen für Kinder und Jugendliche, der inzwischen massive Druck, sich unabhängig von Alter und Vorerkrankung impfen zu lassen und die ständig wechselnden – und zum Teil nach wie vor widersprüchlichen – Maßnahmen tatsächlich notwendig und wirkungsvoll sind. Statt überhaupt den Versuch zu unternehmen, im Rahmen einer groß angelegten Vergleichsstudie Daten und damit endlich eine für jedermann nachvollziehbare Grundlage für zukünftige Entscheidungen zu erhalten, entsteht der ungute Eindruck von Willkür oder, wohlwollender formuliert, von „Versuch und Irrtum“ bei der Festlegung von Maßnahmen. Dass es hierbei auch zu gravierenden Fehleinschätzungen kommen kann, wie zuletzt in Israel, wo sich zeigte, dass sich offensichtlich auch bereits Geimpfte noch mit Varianten des Virus‘ anstecken und vor allem dieses ohne starke Symptome weitergeben können, spielt bei den aktuellen Entscheidungen von Bundesregierung und Ländern offenbar keine Rolle.

Was ich vor 1 1/2 Jahren nicht glauben wollte, ist statt dessen nun tatsächlich Realität: Auch für mich ist die Maske im Bus und Bahn, 1,5 Meter Abstand zu meinen Mitmenschen und das Desinfizieren der Hände nach dem Bezahlen im Supermarkt zum Alltag geworden. Auch ich muss mich entscheiden: lasse ich mich impfen oder darf ich mit meinem Sohn die öffentliche Bibliothek, zu deren Betreten mich der Besitz eines bezahlten Bibliotheksausweises eigentlich berechtigt, nur noch mit vorherigem Gang zum Testzentrum besuchen? Auch meine Nichte wird ihren ersten Schultag demnächst mit Maske und unter strengen Hygienemaßnahmen erleben. Als normal empfinde ich das alles immer noch nicht. Eher graust es mich bei der Aussicht, dass dies dauerhaft Teil unseres Lebens bleiben könnte, womöglich sogar noch in verschärfter Form. Und eben ohne umfassende Evidenz und damit letztlich Legitimation all dieser Maßnahmen.

Druck, sich impfen zu lassen besonders groß für Unentschlossene und sozial Schwache

Zudem glaube ich, ehrlich gesagt, nicht, dass Repressalien gegen Ungeimpfte, wie sie nun beschlossen wurden, wirklich Impfunwillige dazu bringen werden, sich impfen zu lassen. Erreicht werden wird eine Gruppe Unentschlossener, der die Dauertesterei schlicht zu lästig werden wird, beziehungsweise die sich die Tests, die offenbar deutlich teurer werden sollen, einfach nicht mehr leisten können. Diese lassen sich dann impfen, „um wieder in die Disco gehen zu können“ oder – gravierender – um aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht noch weiter aus dem öffentlichen Leben ausgegrenzt zu werden. Denn auch Bibliotheken, Präsenzveranstaltungen der Universitäten und städtische kulturelle Veranstaltungen, sonst ein niedrigschwelliges Angebot für Geringverdiener/innen, sind nun nur noch unter dem Vorzeichen „3G“ besuchbar. Für Ungeimpfte, Ungetestete und nicht offiziell Genesene gilt ab sofort: wir müssen draußen bleiben. Ehrlich: sozial gerecht geht anders.

Impfpflicht bald in Schulen?

Kinder und Jugendliche unter 16 sind davon vielerorts noch ausgenommen. Nach der bisherigen Entwicklung bin ich allerdings wenig optimistisch, dass das so bleiben wird. Wird erst einmal ein Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren offiziell zugelassen, ist der Schritt auch bei dieser Bevölkerungsgruppe nicht weit, den Zugang zum Beispiel zu Schulen und Kindergärten an eine Impfung zu koppeln. In Schulen womöglich mit der Option, ungeimpfte Kinder könnten sich und andere ja weiterhin mit Abstand, Tests und und Maske schützen, während dies für geimpfte nicht mehr nötig sei. Willkommen in der schönen neuen Welt, in der mein Kind seine Gesundheit dauerhaft belegen muss, ohne dass ich – wie vor Corona – erst einmal von seinem Gesundsein als  Normalzustand ausgehen kann. Wirklich gesund, rational und nachvollziehbar ist das für mich alles nicht mehr. 

Aber vielleicht sollte ich Menschen wie  Verhaltensforscher Armin Falk von der Nationalen Akademie für Wissenschaften Leopoldina folgen, der es gegenüber dem „impfunwilligen“ bayerischen Vize-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger vor kurzem auf den Punkt brachte: „Impfen lassen – Klappe halten!“. Unkomplizierter wäre mein Leben inzwischen so sicherlich. Einer Demokratie würdig, von der ich noch immer eine offene Diskussionskultur, Meinungsfreiheit und politisch transparente Entscheidungen erwarte, eher nicht.

Die Autorin ist Lehrerin, Autorin für Familienthemen und Mutter eines Babys sowie eines Kindergartenkindes.

P.S. Was mir wichtig ist:

In diesem Artikel beurteile ich, wie bereits in früheren Beiträgen, politische Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung kritisch. Ich distanziere mich zugleich klar von Corona-Leugner/innen und anderen politischen Schwurblern. Ich finde eine offene, datenbasierte und auch kritische Auseinandersetzung mit den jeweiligen Maßnahmen und ihren sozialen Folgen essentiell wichtig, um deren Akzeptanz in breiten Teilen der Bevölkerung zu gewährleisten und die Einschnitte in die persönliche Freiheit von Millionen von Menschen, wie aktuell gegenüber noch Ungeimpften, zu rechtfertigen. Geschieht dies nicht oder nur unzureichend, sind kritische Nachfragen und gegebenenfalls auch der Protest gegen die Beschlüsse politischer Entscheidungsträger/innen meiner Meinung nach gerechtfertigt, eben gerade als Teil eines demokratischen Prozesses. Gerade, wenn ich Wert auf eine Gesellschaft lege, in der auch kritische Themen sachlich und ergebnisoffen diskutiert werden können.

Was ist eure Meinung hierzu? Wie immer freue ich mich auch hier im Blog auf eine rege und wertschätzende Diskussion!

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[Foto: Pixabay]

11 Gedanken zu „„3G“: Corona-Schutzmaßnahmen und die Illusion perfekter Sicherheit“

  1. Ohne eine möglichst breite Impfbereitschaft in der Bevölkerung kommen wir aus der Pandemie nicht raus, und dafür werden nun eben Anreize geschaffen, mit zunehmendem Druck, weil wir schon in der 4. Welle sind. Die Impfung ist kostenlos und Jede*r hat Zugang dazu. Für diejenigen, die handfeste medizinische Gründe haben, sich nicht impfen lassen zu können, gibt es Ausnahmen. Aber eben gerade weil auch Geimpfte und Genesene das Virus trotzdem weitertragen können, brauchen wir eben auch weiter die AHA-L-Regeln. Nach wie vor läuft nicht alles ideal, aber ich sehe keine Alternative zur weiteren Durchimpfung der Leute und zu Vorsichtsmaßnahmen, solange noch keine Herdenimmunität erreicht ist. Wie soll es denn sonst gehen? Das alles in Frage zu stellen und zu kritisieren, ohne Alternativvorschläge zu haben, wirkt auf mich einfach nur schwurbelig und gefährlich, sorry.

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    1. Liebe Lea,
      danke für deinen Kommentar und die Auseinandersetzung mit meiner Position, auch wenn du sie kritisch siehst! Einen konkreten Vorschlag, den ja auch Medizinstatistiker und Epidemiologen bereits vor mehreren Monaten und immer wieder machten und den ich auch in diesem Beitrag nenne, ist, überhaupt erst einmal valide zu prüfen, was zur Pandemiebekämpfung tatsächlich hilft, wo genau vor allem wegen der Übertragungswege angesetzt werden muss und was neben der Impfung wirksame – und weniger invasive – Schutzmaßnahmen sind. Ich empfinde es gerade nicht als „verschwurbelt“, hiernach intensiv zu forschen und zu fragen, als Zitat hierzu das Interview mit Medizinstatistiker Gerd Antes auf der Seite des Deutschlandfunks: https://www.deutschlandfunk.de/wirksamkeit-von-corona-massnahmen-medizinstatistiker.694.de.html?dram:article_id=497281. Ich denke, es ist zu einfach, nach 1 1/2 Jahren Pandemie allen, die die zum Teil erwiesenermaßen wenig wirksamen Maßnahmen kritisch sehen, bzw. mehr über deren tatsächliche Wirkung wissen wollen, Wirrheit oder gar unlautere Absichten zu unterstellen. Da erscheint mir doch eine Aussage wie die von Leopoldina-Wissenschaftler Armin Falk („Klappe halten – impfen lassen!“), auch wenn vielleicht im Affekt getätigt, weit engstirniger und radikaler. Und Impfungen zum Freibier, wie ebenfalls momentan angeboten, sind auch nicht wirklich das, was ich persönlich mir unter seriöser Gesundheitsprävention vorstelle.

      Schlussendlich noch ein Ansatz, der nach 1 1/2 Jahren Dauerfokus auf Fallzahlen, R-Werte etc. vermutlich einfach nur naiv erscheint, mir aber doch eine Frage wert ist: wo ist bei der Aufzählung der Optionen, die Menschen als „nicht riskant“ erscheinen lässt, das vierte G, nämlich die Möglichkeit, dass sie auch ungeimpft, ungetestet und ohne überstandene Infektion schlicht gesund sein könnten? Davon wurde bei kompletter Symptomfreiheit, Wohlbefinden und ohne weiteren Anlass bis vor zwei Jahren noch ausgegangen – wann und warum hat sich das geändert, zumal auch davor Infektionskrankheiten die Welt immer wieder erschüttert haben? Auch das empfinde ich als berechtigte Frage und es beunruhigt mich eher, falls ich mich dadurch in der Wahrnehmung mancher – dir möchte ich das nicht unterstellen! – schon als „Corona-Verharmloserin“ oder „Schwurblerin“ diskreditiere.

      Das meine lange Antwort auf deinen Kommentar!🙂 Herzlichen Dank fürs Lesen, deine Auseinandersetzung mit meinen Inhalten und alles Gute dir! Sarah

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  2. Unter der Titel „Warum gibt es in der Bahn keine 3G-Regel?“ lese ich heute in der Süddeutschen, ein noch mit „Zu vielen Orten haben nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete Zugang, Kontaktdaten müssen hinterlassen werden. Im Bahnverkehr gelten diese Regeln nicht. Ein großer Fehler.“ überschriebenes Plädoyer für eine Verschärfung der Maßnahmen. Ungeimpfte Pendler und andere, die täglich Bahn oder ÖPNV nutzen, müssten sich dann täglich testen lassen, selbst wenn sie auf Teilhabe am sonstigen öffentlichen Leben verzichten.

    Die Politik scheint sich in Teilen davon entfernt zu haben, evidenzbasierte Medizin oder einen interdisziplinären Dialog zur Grundlage ihres Handelns nehmen zu wollen. Und warum man nicht den Menschen die Freiheit lässt, zwischen dem Risiko einer Impfung und dem einer Ansteckung selbst abzuwägen, bedarf auch keiner Begründung mehr. Oder wohin die Eindämmungsstrategie führen soll, wenn es doch auch die Genesenen sind, die zur Herdenimmunität beitragen. Wobei der Ausdruck „Genesene“ suggeriert, diese Menschen hätten sämtlich eine schlimme Erkrankung durchlitten, was wohl kaum der Fall sein dürfte. Man sollte ihn durch „Ex-PCR-Positive“ ersetzen.

    Der Philosoph Tom Greaves analysiert, dass wir zwar erkennen, dass uns die Natur erst das Leben ermöglicht und auch, dass die Natur es ist, die es bedroht, etwa in Form eines Virus. Aber nicht, dass es ein und dieselbe Natur ist, die dies tut. Und dass unsere Auffassung eines ständigen Krieges gegen die Natur uns am Ende dahin führen könnte, dass wir uns in einer Situation wiederfinden, in der wir zwischen Sieger und Besiegtem nicht mehr unterscheiden können (https://www.youtube.com/watch?v=M5cjcAL7KCs&t=159s)

    Der Erpresserstrategie der Machthaber sollte man mit Formen gewaltfreien Widerstands begegnen. Eine Möglichkeit besteht in der Abwahl der Regierung – leider wurde jedoch ein Corona-Hardliner bei der letzten Landtagswahl in Baden-Württemberg im Amt bestätigt … im September gibt es die Chance auf Bundesebene.

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    1. Danke für diesen Kommentar. Tatsächlich hat sich der Fokus der Pandemiebekämpfung inzwischen ja geradezu radikal auf die „Durchimpfung“ der Gesellschaft reduziert. Ein Umstand, den die einen vehement befürworten, andere aber eben nicht. Diese nun „zu ihrem Glück“ über Umwege zu nötigen – wenn auch (noch?) nicht zu zwingen – finde ich den falschen Weg. Was statt dessen angebracht wäre? Genau das umzusetzen, was auch seit Monaten schon gefordert wird: Studien finanzieren, die zeigen, wo und wie das Virus tatsächlich übertragen wird und wo tatsächlich effektiv mit strikten Maßnahmen seine Weiterverbreitung unterbunden werden kann; Schutz besonders vulnerabler Personen und z.B. in Schulen endlich Vorkehrungen, die Kinder und Jugendliche schützen, ohne dass sie gleich alle geimpft werden müssen. Vorschläge, Ideen, Forderungen auch renommierter Expert/innen gab und gibt es ja genug, sie scheinen nur seltsam ungehört zu verhallen. Und ja, das stört mich angesichts immer radikalerer Einschränkungen und einer – offenbar gewollten – Polarisierung der Gesellschaft inzwischen doch massiv.

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    1. Da wir ja umgezogen sind, spreche ich hier über die – übrigens sehr hübsche – Bibliothek in unserem neuen Wohnort, einem Städtchen, etwa 30km entfernt von Heidelberg. Bei einer Inzidenz von aktuell 50 vor Ort gilt hier: „Ausleihen ohne 3G ist nur nach telefonischer Bestellung oder Bestellung per E-Mail direkt an der Theke möglich. Selbst aussuchen in der Bibliothek ist NICHT möglich.“ Du hast Recht, das Ausleihen geht, der eigentliche Bibliotheksbesuch für Erwachsene seit Mitte August ohne 3G nicht mehr. Da legt Baden-Württemberg die Corona-Beschlüsse der Bundesregierung offenbar noch schärfer aus als NRW und die Großstadt Köln. Besonders schade, da ungeimpft so ein einmaliger Besuch, sobald die Tests kostenpflichtig werden, mehr kosten wird als die Jahresmitgliedschaft. Viele Grüße, Sarah

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  3. Ach, stimmt, ihr seid ja nicht mehr in Köln ansässig!! Willkommen im schönen Baden-Württemberg! Da fühl ich mich zuhause…! Ich bin beruhigt, dass der Zugang zum Lesestoff auch dort grundsätzlich gesichert ist! Denn Sechsjährige ohne Bücher sind wie Dinos ohne Beine und wie Fußball ohne Mannschaft.

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    1. Ach, ich denke, der Lesestoff selbst ist nicht das Problem. Das genussvolle Stöbern in der Bibliothek selbst fällt für alle ohne G dann eben weg. Aber kann ja im privaten Kreis nachgeholt werden. Dort dürfen sich Getestete, Geimpfte und Ungeimpfte ja weiterhin ganz offiziell und ungehindert treffen. Unter sozialen Gesichtspunkten erfreulich, in Bezug auf die Übertragung des Virus eher kontraproduktiv und unverständlich, wenn man die zeitgleiche strikte Trennung im öffentlichen Raum betrachtet. Nun, vielleicht nur eine weitere Logik des „Pandemienanagements“, die sich mir nicht spontan erschließt…;-)

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  4. Liebe Sarah,

    danke für den Artikel. Ich bin keine Impfgegnerin, aber ich halte die Impfung als politisches Druckmittel auch nicht für richtig. Insbesondere wenn es um Kinder geht, darf die Impfung kein Allheilmittel gegen die Pandemie sein. Aus mehreren Gründen: 1. Weil nicht jedes Kind geimpft werden kann. 2. Weil das Wohl des Kindes zunächst im Verantwortungsbereich der Eltern liegt und nicht des Staates. 3. Weil Langzeitfolgen nicht erforscht und für Kinder besonders graviernd wären.

    Die Impfung schützt auch nicht 100% vor Krankheit. Ich würde mir eine Politik wünschen, die die Impfung als eine von vielen Maßnahmen gegen die Pandemie behandelt. Parallel in eine bessere Gesundheitsversorgung investiert und Schulen krisenfest (Personal, Luftfilter, Digitale Geräte) ausstattet. Es ist ein Armutszeugnis, dass hier immer noch gespart wird.

    Für mich ist die Impfpolitik der Bundesregierung schlicht die billigste, aber nicht beste, Lösung für ein komplexes Problem.

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    1. Liebe Aura, danke für deinen Kommentar, dem ich inhaltlich als sinnvoll und ausgewogen empfinde. Auch ich bin keine pauschale Impfgegnerin. Aber eine vehemente Befürworterin von Transparenz, ehrlicher Kommunikation und Weitsicht in der Politik. Alles drei scheint mir in der aktuellen Pandemiepolitik leider nicht immer gegeben zu sein. Mit besten Grüßen, Sarah

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