
In Zusammenarbeit mit klarify.me
Dein Kind hat über Wochen eine verstopfte oder dauernd laufende Nase sowie juckende, rote und tränende Augen oder auch Husten? In diesem Fall kann eine Allergie die Ursache sein – auch in der klassischen Erkältungszeit. Als typische Zeit für Allergien gelten zwar die Frühjahrs- und Sommermonate, wenn durch den Pollenflug viele Menschen beeinträchtigt sind. Was weniger bekannt ist: auch im Herbst und Winter gibt es Allergieauslöser. Während Pollenallergiker ab etwa Mitte Oktober aufatmen können, müssen Menschen, die auf Hausstaubmilben, Tierhaare oder auch Schimmelpilzsporen allergisch reagieren, in geschlossenen Räumen verstärkt mit Symptomen rechnen. Wie aber unterscheidest du die Symptome einer Allergie von denen eines Atemwegsinfekts und was kannst du bei (leichten) Allergien tun, damit es deinem Kind besser geht?
Bei starken oder lang andauernden Symptomen: ärztlichen Rat suchen!
Wichtig ist, dass du bei starken oder lang andauernden Symptomen deines Kindes immer einen Kinderarzt oder auch Facharzt für allergische Erkrankungen aufsuchst. Selbst durchgeführte Allergietests oder die Recherche im Netz können ärztlichen Rat nicht ersetzen. Auch solltest du aufgrund eines Testergebnisses ohne Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin nicht deine Ernährung oder die Ernährung deines Kindes umstellen oder euren Lebensstil ändern.
Wichtig: Ein selbst durchgeführter Allergietest ersetzt nie den Arztbesuch!
Hilfreich kann jedoch sein, wenn du dir Klarheit verschaffst, mit welchen Symptomen die einzelnen Allergien überhaupt verbunden sind. Hier kann dir die Seite klarify.me weiterhelfen. Das Tochterunternehmen des dänischen Arztneimittelherstellers ALK hat sich auf die Aufklärung und Beratung von Allergiker/innen spezialisiert und bietet auf seiner Website übersichtliche Informationen zu den verschiedenen Allergieformen. Außerdem kannst du auf der Seite einen kostenlosen Online-Fragebogen ausfüllen, der dir hilft zu bestimmen, welche deiner Symptome wann gehäuft auftreten. So kannst du vermutlich schon die ein oder andere Allergie für dich ausschließen.
Allergie oder Erkältung – Was ist der Unterschied?
Eine Allergie ist nicht immer leicht von einer klassischen Erkältung zu unterscheiden. Die Nase läuft oder ist verstopft und dein Kind hat womöglich gerötete, tränende Augen oder sogar Husten. Hier dennoch einige Unterschiede:
Erkältung
- Eher dickflüssiges, gelbliches bis grünliches Nasensekret
- Oft Halsschmerzen
- Manchmal Muskel- und Gliederschmerzen
- Manchmal erhöhte Temperatur oder Fieber
- Selten juckende Nase oder Augen
Allergie
- Für gewöhnlich klares und wässriges Nasensekret
- Selten Halsschmerzen
- Normalerweise keine Muskel- und Gliederschmerzen
- So gut wie nie erhöhte Temperatur oder Fieber
- Sehr häufig juckende Nase oder Augen
Hausstaubmilbenallergie
Aufmerksam solltest du immer werden, falls die Symptome in einer bestimmten Umgebung oder zu einer bestimmten Tageszeit verstärkt auftreten. Hausstaubmilben, gegen die sehr viele Menschen und damit oft auch Kinder allergisch sind, finden sich vor allem auf Matratzen, Kissen und in der Bettwäsche. Daher können sich die Symptome abends und nachts beim Einschlafen verstärken. Hausstaubmilben können aber auch im Kinderzimmerteppich oder auf den Kuscheltieren deines Kindes zu finden sein und die Allergie kann in seltenen Fällen sogar als Kreuzreaktion durch Lebensmittel wie Krabben oder Muscheln ausgelöst werden, da deren Proteine denen der Milben ähneln. Niest und hustet dein Kind also besonders beim ins Bett Bringen oder nachdem du beim Aufräumen Staub aufgewirbelt hast, könnte eine Allergie gegen Hausstaubmilben die Ursache sein. Der kleinen Parasiten Herr zu werden ist gar nicht so einfach. Tipps, wie du ihre Zahl zumindest reduzieren kannst, findest du auf der Seite klarify.me unter dem Stichwort „Hausstaubmilbenallergie“.
Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie reduzieren kannst du,
- indem du milbendichte Bettbezüge verwendest. Diese bestehen aus sehr eng verwobenen Fasern. Zusätzlich solltest du die Bettwäsche regelmäßig bei 60 Grad waschen um eventuell vorhandene Milben abzutöten.
- Plüschtiere, die nicht bei 60 °C gewaschen werden können, kannst du einmal im Monat für 48 Stunden in die Gefriertruhe legen und anschließend bei der empfohlenen Temperatur waschen.
- Versuche zusätzlich, beim Putzen nicht unnötig Staub aufzuwirbeln, indem du feuchte Tücher zum Staubwischen verwendest, sauge auch die Oberfläche von Polstermöbeln regelmäßig und verwende einen Staubsauger mit Schwebstofffilter, um die Abfallstoffe der Milben beim Saugen nicht erneut im Raum zu verteilen.
- Auch ein Luftentfeuchter im Schlafzimmer deines Kindes kann helfen, das Klima dort kühl und trocken und damit milbenunfreundlich zu halten.
- Bei schwereren allergischen Reaktionen solltest du dich unbedingt von einem Arzt beraten lassen. Er kann deinem Kind gegebenenfalls Antihistaminika oder ein kortisonhaltiges Nasenspray verschreiben, dass die entzündliche Reaktion lindert. Auch eine Nasendusche mit einer Kochsalzlösung kann helfen, die Nase deines Kindes frei zu halten und Allergene auszuspülen.
Tierhaarallergie
Tierhaarallergien wiederum treten naturgemäß vor allem beim Kontakt mit der entsprechenden Tierart auf. Dabei ist dein Kind nicht auf die Haare selbst allergisch, sondern auf die Proteine, die im Speichel, Urin oder auf der Haut der Tiere enthalten sind. Besonders verbreitet sind Katzen- und Hundehaarallergien. Dein Kind könnte aber auch allergisch auf Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Wellensittiche reagieren. Ein typisches Zeichen ist der „allergische Gruß“, wenn dein Kind direkten Kontakt mit einer der Tierarten hat:
Beobachte, ob die Kinder ihre Nase mit der Handfläche nach oben reiben. Dieser „allergische Gruß“ ist ein typisches Symptom für eine Tierhaarallergie bei Kindern.
(klarify.me)
Übrigens gehen Wissenschaftler davon aus, dass Babys, die Tierallergenen ausgesetzt sind, ab sieben bis neun Jahren ein geringeres Allergierisiko haben könnten. Je mehr Haustiere sich zu Hause tummeln, desto größer ist daher der potenzielle Schutz.
Was du bei einer Tierhaarallergie tun kannst:
- Natürlich – so sehr es deine Kinder vielleicht bedauern – solltest du die Tierart(en), auf die dein Kind allergisch reagiert, nicht als Haustier halten.
- Habt ihr bereits ein Tier, sollten andere Familienmitglieder seine Pflege übernehmen und Käfige und Zubehör möglichst im Freien reinigen.
- Zudem sollte dein Kind Kleidung und Hände nach jedem Kontakt mit dem Tier gründlich reinigen.
Eine Hyposensibilisierung kann deinem Kind zudem nachhaltig Linderung verschaffen, indem sie auf die Ursache der Allergie abzielt. Kontrollierte wiederholte Dosen des Auslösers programmieren das Immunsystem deines Kindes mit der Zeit neu, sodass es das Tierprotein nicht mehr als Bedrohung ansieht. Dies kann möglicherweise die Allergiesymptome beenden oder stark reduzieren. Eine Hyposensibilisierung solltest du nur in Rücksprache mit einem Arzt und unter ärztlicher Aufsicht durchführen.
Allergie gegen Schimmelpilzsporen
Eine dritte Allergieform, die im Herbst und Winter besonders häufig auftritt und mit Atemwegssymptomen verbunden ist, ist die Allergie auf Schimmelpilzsporen. Gerade in Altbau-, Erdgeschoss und Souterrainwohnungen kann sich in den Wintermonaten durch mangelhafte Isolierung, Feuchtigkeit im Mauerwerk und zu wenig Luftzirkulation Schimmel bilden, oft an Stellen, die nicht direkt sichtbar sind, wie hinter Wandschränken und Bücherregalen. Ist deine Wohnung erst einmal von Schimmelpilzen befallen, solltest du dich wegen der Beseitigung von Experten beraten lassen, da sich die Sporen beim einfachen Abwaschen oder Abreiben des Schimmels nur noch weiter verteilen.
Schimmelpilzsporen vermeiden? So geht’s!
Die lästigen Pilze nisten sich in deiner Wohnung gar nicht erst ein,
- wenn du deine Räume auch im Herbst und Winter trocken hältst, z.B. durch einen Luftentfeuchter und indem du regelmäßig für etwa 5 bis 10 Minuten mit weit geöffneten Fenstern lüftest. Wichtig: Fenster auf Kipp zu stellen, kühlt nur die Räume aus und erhöht die Energiekosten, sorgt aber nicht für ausreichend Luftaustausch!
- Besonders nach dem Kochen, Duschen oder falls du Wäsche in der Wohnung trocknest, solltest du regelmäßig stoßlüften, da dabei besonders viel Wasserdampf an die Luft abgegeben wird.
- Achte auch auf den typischen modrig-muffigen Geruch, der mit Schimmelpilzbefall einhergeht. Im Freien halten Schimmelpilzsporen in dem Monaten Oktober bis Juni „Winterschlaf“, dafür entwickeln sie sich besonders stark in Innenräumen.
- Achte auch immer darauf, vor dem Schlafen gut zu lüften. Während du schläfst, atmest du Kohlendioxid aus, das in hoher Konzentration das Wachstum einiger Schimmelpilzarten begünstigt.
- Vorsicht auch bei Zimmerpflanzen, vor allem im Kinderzimmer: Beschränke die Anzahl deiner Zimmerpflanzen und wechsle regelmäßig die Erde. Wenn du von Symptomen einer Schimmelpilzallergie geplagt wirst, kannst du bei der Gartenarbeit auch eine Maske tragen.
Wusstest du übrigens, dass eine verstopfte Nase und tränende Augen an Weihnachten auf eine Allergie auf Schimmelpilzsporen zurückzuführen sein können?
Selbst eine Weihnachtsbaumallergie könnte tatsächlich auf Schimmelpilzsporen auf dem Baum zurückzuführen sein.
(klarify.me)
Was bei einer Allergie gegen Schimmelpilzsporen hilft
Wie auch bei der Hausstaubmilben- und Tierhaarallergie kann dein Kind die Allergene kaum komplett vermeiden. Nasenduschen mit Kochsalzlösung und in schwereren Fällen die Behandlung mit Anthistaminika oder kortisonhaltigen Nasensprays kann jedoch Linderung verschaffen. Beides bitte nur in Rücksprache mit dem Kinderarzt! Gerade bei Schimmel solltest Du jedoch in erster Linie darauf achten, die Schimmelpilze im Herbst und Winter gar nicht erst in euer Haus einziehen zu lassen, da Schimmelpilzsporen auch für Nicht-Allergiker/innen gesundheitsschädlich sein können.
Ein gutes Leben trotz Allergie? So geht’s!
Behutsame Hyposensibilisierung und ein achtsamer Umgang mit der Allergie deines Kindes kann Symptome lindern und damit wieder einen weitgehend unbeschwerten Alltag möglich machen. Gerade Babys und kleine Kinder kannst du zudem präventiv vor Allergien schützen, indem du sie viel im Freien – und auch einmal im Matsch – spielen lässt, auf Sauberkeit, aber keine übertriebene Hygiene achtest (Hände waschen ist wichtig, normaler Haushaltsdreck muss jedoch nicht mit Desinfektionsmitteln entfernt werden), dein Kind schon früh mit unterschiedlichen Pflanzen, Tierarten und Lebensmitteln in Kontakt bringst und zudem gegebenenfalls und wenn du das möchtest, lange stillst. Studien zeigen, dass Muttermilch antiallergen wirkt und dazu beitragen kann, spätere Allergien zu vermeiden.
Ich hoffe, die genannten Tipps für Kinder, die in Herbst und Winter unter Allergien leiden, konnten dir weiterhelfen! Magst du in den Kommentaren von deinen Erfahrungen berichten und was für deine Kinder und dich hilfreich war?
Herzlichen Gruß, Sarah Zöllner (mutter-und-sohn.blog)
Die Autorin ist Lehrerin, Autorin für Familien- und Gesellschaftsthemen und Mutter eines Kindergarten- sowie eines Grundschulkindes.
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[Foto: Getty Images/iStockphoto; dieser Beitrag enthält bezahlte und beauftragte Werbung und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Bitte kontaktiere bei Fragen zu allergischen Symptomen und deren Behandlung auf jeden Fall einen Arzt.]
Danke für den „allergischen Gruß“! Ich muss mal meine Enkel beobachten, ob die das auch machen. Ich hoffe es nicht …
LG, Sabiene
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Aber jetzt nicht bei jedem Nasenreiben direkt an eine Allergie denken!😉 Fand den Begriff allerdings selbst spannend, als ich bei der Recherche darauf gestoßen bin. Lg, Sarah
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