Gesellschaft, Politik

Pandemie im Frühjahr 2022: Freiheit, die keiner zu nutzen wagt?

Weggeworfene FFP2-Maske im Gras

Seit dem 03.04.2022 ist es nun soweit. Der sogenannte „Freedom Day“: fast alle einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurden mit einem Schlag aufgehoben. 3G, 2G – alles, zumindest für den Moment, Geschichte. Selbst die Maskenpflicht wurde mir nichts, dir nichts von höchster (Bundes-) Ebene in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens abgeschafft. Impfpflicht ab 18 – momentan offenbar vom Tisch. Ab 01.05.2022 sollen Menschen außerhalb medizinischer Berufe, die an Corona erkrankt sind, wenn es nach Bundesgesundheitsminister Lauterbach geht, zudem nicht einmal mehr im Quarantäne müssen. Und was passiert? Jubel? Erleichterung? Eher nicht. Was ist da los gerade in Deutschland?

Alltag ohne Maske – ein Selbstversuch

Ein Einkauf in der Filiale einer großen Drogeriemarktkette. Ich entscheide mich, diesmal keine Maske zu tragen. Ich habe keinerlei Krankheitssymptome, mein Sohn wird im Kindergarten ohnehin alle paar Tage getestet, außerdem werde ich im Laden zu allen anderen Kunden soweit wie möglich Abstand halten – und ich bin einfach neugierig, was passiert. Immerhin ist seit zwei Tagen die offizielle Maskenpflicht abgeschafft. Im Laden selbst bin ich dann aber tatsächlich neben meinem Sohn die einzige Person ohne Maske. Alle anderen Kund/innen tragen wie in den Wochen zuvor FFP2-Masken, die Verkäuferinnen ebenfalls wie zuvor medizinische Masken. Neugierige Blicke streifen mich. Ohne es eigentlich beabsichtigt zu haben, fühle ich mich auf einmal halb rebellisch, halb seltsam isoliert. Oder habe ich etwas verpasst und dieser Drogeriemarkt setzt im Sinne des Hausrechts doch die Maskenpflicht um? Ich frage an der Kasse nach. Nein, das ist nicht der Fall: die Menschen tragen die Mund-Nasen-Bedeckung offenbar freiwillig weiter. 

Beim Bäcker nebenan dann ein anderes Bild: ein kleines Grüppchen Senior/innen ohne Maske steht lachend und plaudernd vor der Theke. Dort, wie immer hinter der Kunsstoffscheibe, die Inhaberin, ebenfalls mit heruntergezogener Maske. Ich betrete den Laden ohne Maske. Wir lächeln uns an, zum ersten Mal seit Monaten sieht die Konditorin dabei mehr als meine Augen. „Schön, sich endlich wieder einmal richtig anlächeln zu können!“, sage ich spontan. „Ja, endlich!“, ihre Antwort. Sie bedient mich freundlich wie immer.

Im Blumenladen daneben schließlich ein Schild an der Tür: „Zu Ihrem und unserem Schutz bitten wir Sie, beim Betreten des Ladens weiterhin eine FFP2-Maske zu tragen“. Ich habe an diesem Tag nur eine medizinische Maske dabei, warte erst kurz vor dem Laden und betrete, nachdem mir eine der Verkäuferinnen die Tür öffnet, diesen dann doch mit der Maske vor Mund und Nase. Die zwei Mitarbeiterinnen tragen FFP2-Masken und bedienen mich freundlich. 

Sehr viel Vorsicht und nur verhaltene Freude

Auf dem Weg nach Hause habe ich ein mehr als seltsames Gefühl: was passiert hier gerade? Ist das nun die „Freiheit“, die wir nach 2 Jahren Pandemie durch Impfungen, Quarantänebestimmungen und einen Wust an Vorschriften erreichen wollten? Sehr viel Vorsicht nehme ich wahr. Eine – wenn überhaupt – nur verhaltene Freude

Verdenken kann man das sicher niemanden, haben genau die Personen, die nun Schlag auf Schlag komplett alle Schutzmaßnahmen aussetzen, darunter der jetzige Gesundheitsminister und ehemalige Dauer-Mahner Karl Lauterbach, doch noch Wochen zuvor in den den wildesten Farben ausgemalt, in welche Schreckensszenarien wir uns bei nachlassender Vorsicht manövrieren würden. Die immer wieder bemühte Überlastung des Gesundheitssystems durch Tausende schwer an Covid-19 erkrankte Menschen und ausfallendes Personal war nur eine der Prognosen.

Nun auf einmal die 180 Grad Kehrtwende. In den sozialen Medien lese ich klare Worte „Ich fühle mich vera***t: Zwei Jahre lang tausend verschiedene Maßnahmen, drei Impfungen, Quarantäne, Chaos an Schulen und Kindergärten – und jetzt plötzlich alles nur „halb so schlimm“?“ oder auch: „Bei diesen Zahlen frage ich mich, wie wir nach zwei Jahren voller Bemühungen plötzlich so egoistisch, ignorant und unsozial sein können und regiert werden“, aber auch: „Schon lange überfällig! Die meisten Menschen werden einfach nur in Panik versetzt und wer Angst hat, kann nicht mehr klar denken. Ich hoffe, das Ganze wendet sich nun zum Guten und der ganze Mist fängt im Herbst nicht wieder von vorne an! Leider habe ich aber wenig Hoffnung…“

Was ist der richtige Weg aus der Pandemie?

Tja – was stimmt jetzt? Wer hat Recht? Die Mahner/innen oder diejenigen, die – vorsichtig – zu jubeln wagen? In Dänemark Schweden oder auch Großbritannien, drei Ländern in Europa, die bereits im Februar die meisten Maßnahmen aufgehoben haben, ist das Gesundheitssystem bisher nicht zusammengebrochen und es sind seitdem – trotz ebenfalls hoher Inzidenzen – auch nicht Tausenden an Covid-19 verstorben. Lassen sich daraus Schlüsse für Deutschland ziehen? Oder bringt uns der Vergleich nichts? Allerdings wurde in Deutschland in zwei Jahren Pandemie auch nie flächendeckend und wissenschaftlich valide erhoben, welchen Nutzen oder überhaupt nur Effekt die einzelnen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung hatten und haben. Statt dessen immer wieder der Blick auf das Vorgehen anderer Länder, zum Teil mit ganz anderer Bevölkerungsstruktur oder einem anders aufgebauten Gesundheitssystem. 

Die nächsten Wochen und Monate und vor allem der nächste Herbst werden wohl zeigen, ob unsere Politiker/innen in Bund und Land es ernst meinen mit der plötzlich wiederentdeckten Eigenverantwortung in Sachen Pandemie. Und in den nächsten Wochen werden wir wohl noch manches Mal vor der Frage stehen: vertraue ich wieder, wie vor der Pandemie, der Maxime „Krank ist, wer sich krank fühlt und Krankheitssymptome hat“? Oder bleibt uns der Gedanke erhalten, dass wir, komplett unabhängig von Krankheitszeichen, nur gesund sein und bleiben können, wenn wir per Test bestätigt das Zertifikat dafür in Händen halten, uns durch Masken und Abstand schützen und durch Impfungen medizinisch optimieren lassen? 

Werden wir die Furcht, anderen allein durch unseren Atem zu schaden, wieder los? Oder bleibt das die wahre Folge der Pandemie: Dass wir akzeptieren, dass uns andere sagen, was gut für uns ist, wann wir andere (angeblich) gefährden und was wir „zum Wohl aller“ medizinisch und sozial auf uns nehmen müssen? Nutzen wir die Freiheit und die Möglichkeit zu Eigenverantwortung, die sich gerade zeigt – oder warten wir verstört darauf, dass endlich wieder diejenigen die Führung übernehmen und uns „zum Schutz aller“ in unseren Freiheiten begrenzen, die uns in den letzten zwei Jahren so klar gesagt haben, was (und wen) wir fürchten müssen und was nicht. 

Wie es weitergeht mit uns und der Pandemie? Mit Masken, Abstand, Impfung und Co? Eine Prognose wage ich zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht. Zu verwirrend der Zickzackkurs der Pandemiepolitik.  Nur eines ist sicher: spannend bleibt es…

Sarah Zöllner (mutter-und-sohn.blog)

Die Autorin ist Lehrerin, Autorin für Familienthemen und Mutter eines Babys sowie eines Kindergartenkindes.

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[Foto: Pixabay]

13 Gedanken zu „Pandemie im Frühjahr 2022: Freiheit, die keiner zu nutzen wagt?“

  1. Ich meine, dass die Lockerungen zu früh gekommen sind. In den warmen Sommermonaten wird nicht viel passieren, aber die nächste Herbst-Winter-Saison wird wieder bestimmt nicht lustig.
    Im Moment trage ich selbst überall Maske, da ich erkältet bin und niemand anstecken möchte. Auf große Massenparties gehe ich in der Regel nicht hin. Aber ich bin froh, dass ich wieder öfters Familie und Freunde treffen kann.
    LG
    Sabiene

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    1. Liebe Sabiene, danke für deinen Kommentar! Und ja, erkältet würde ich vermutlich selbst unter vielen Menschen auch wieder eine Maske tragen – oder, soweit möglich, gleich zuhause bleiben. Bestenfalls ist das ja auch eine langfristige Folge der Pandemie: ein Bewusstsein für Infektionswege und z.B. auch seitens vieler Arbeitgeber nicht mehr die Erwartung, sich noch halbkrank zur Arbeit zu schleppen. Das galt vor der Pandemie ja zum Teil sogar als besonders ausgeprägte Arbeitsmoral…
      Herzlichen Gruß, Sarah

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  2. Für Menschen mit Kindern, die Leukämie etc. haben, sicherlich keine Freude.
    Meine Heimatstadt hat den Antrag gestellt zum Hotspot zu werden, da die Krankenhäuser wohl in Kürze nicht mehr die Versorgung in Gänze gewährleisten können.
    Bei meinen Einkäufen trugen sowohl im Lidl, als auch bei Edeka 99,9 % Masken.
    Ich finde das Wort Freiheit im Bezug auf den Wegfall der Maskenpflicht etwas übertrieben, insbesondere in Kriegszeiten.
    Frankreich führt nach 2 Wochen die Maskenpflicht wieder ein, Österreich ebenfalls.
    Für gefährdete Personen ist es sicherlich eine Art Gefahr, jetzt Supermärkte zu betreten.
    Ich hätte mir mehr Empathie und Solidarität gewünscht.
    Die ist jetzt in der Eigenverantwortung, in der Freiheit des Einzelnen Empathie zu zeigen.

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    1. Danke für deinen Kommentar! Ich frage mich nur: warum ist die Gefahr für gefährdete Menschen in Supermärkten jetzt größer? Wer wirklich immunsuprimiert ist, mied wohl bereits vor Corona Menschenansammlungen, fast alles, inklusive Lebensmittel kann inzwischen online gekauft werden und sind nicht auch für jede/n, der es wünscht, FFP2-Masken und Impfungen verfügbar? Letztere Off-Label ja sogar für unter 5-Jährige.
      Für Vorsicht und Rücksichtsnahme bin ich dennoch. Aber ist es nicht bezeichnend, dass wir diese ohne entsprechende Vorgaben offenbar kaum noch erwarten? Und was z.B. empathisch daran sein soll, gesunde Kinder als „Kontaktpersonen“ in häusliche Quarantäne zu zwingen, wie in den letzten Monaten üblich, oder überhaupt völlig gesunde Menschen über 2G vom sozialen Leben auszuschließen, erschließt sich mir auch nicht. Dann besser wieder der behutsame Weg zu mehr Eigenverantwortung. Als Pädagogin denke ich sogar: Druck erzeugt entweder Anpassung oder Widerstand, Vertrauen aber fördert langfristig Solidarität. Und die brauchen wir als Gesellschaft wirklich.

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    2. Meine Mutter/MS und ihr herzkranker Lebensgefährte konnten Einkäufe nicht meiden und können es jetzt auch nicht. Deine Vermutung ist da nicht wirklich fundiert. Sie sind beide nicht online, verstehen nicht wie es funktioniert und der Hinweis, sie könnten doch online einkaufen, macht mich traurig.
      Mir geht es einzig um die Masken, die anderen Regeln fand ich teils unsinnig.
      Aber, wie ich schon schrieb, jeder darf es mit sich vereinbaren, wir leben in einer sehr ICH-bezogenen Gesellschaft, womöglich bringen uns Katastrophen und Kriege wieder etwas näher zusammen in entfernter Zukunft.
      Das Virus ist sehr einfach zu verstehen, die Verbreitungswege sind bekannt, seit 100 Jahren.
      Masken schützen.
      Ich selber war vor 3 Jahren schwer an einem Virus erkrankt, rate jeden Menschen die Natur und Viren ernst zu nehmen.
      Das bedeutet nicht man muss sich einschließen, aber im Moment haben wir noch eine Pandemie, auch wenn aus rein wirtschaftlichen Gründen Maßnahmen zum Schutz wegfallen.
      Das darfst du gern anders sehen.

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    3. Aber das sehe ich gar nicht so anders, lieber Aquasdemarco. Vermutlich würde ich, falls irgendwie möglich, meiner Mutter in einer entsprechenden Situation sogar anbieten, für sie einzukaufen (offline oder online, wie besser möglich), wenn sie das wollte. Und wie ich ja auch schrieb, ein Ende der MaskenPFLICHT hindert ja niemanden daran, die Maske zum Selbstschutz weiter zu tragen. Erkältet würde ich sie übrigens im Supermarkt selbst weiter tragen – oder mich am besten gleich zuhause auskurieren und mich so gut wie möglich von anderen isolieren. Vermutlich der beste Fremdschutz, der in der Pandemie und auch außerhalb vor Atemwegsinfekten möglich ist.

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    4. Und ich sehe keine Freiheitbeschränkung, wenn Menschen beim Einkauf eine Maske tragen, wie im Flieger, im Rathaus oder ÖPNV, Krankenhäusern.
      Für mich eine Selbstverständlichkeit der Solidarität und des Schutzes.
      Da auch Augenschleimhäute Viren aufnehmen, ist es durch Menschen ohne Masken ein höheres Risiko.

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    5. Das Problem mit Viren ist, dass man sie haben und weitergeben kann, bevor man selbst Symptome hat.
      Aber ich merke gerade, ich bin zu müde es weiter zu erklären, nach 2 Jahren sollte jeder Viren verstanden haben.
      Schauen wir was mit uns, unseren Kindern und der Welt weiter passiert.☕️🌈🍀

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    6. „Kann ja jeder online einkaufen“, das ist schnell gesagt. Online ist nicht für jeden technisch „barrierefrei“, außerdem ist es teurer. Der zusätzliche Service muss irgendwie bezahlt werden, das lässt sich nicht allein durch Ausbeuten von Niedriglohn-Beschäftigen auffangen. Bei Aldidl gibt’s jedenfalls keinen Lieferservice.
      „Ach, dann geh doch für die Risikoperson einkaufen“, ist auch nicht die Lösung. Einkaufen ist mehr als eine kleine Alltagshandlung. So banal es ist, es ist bedeutende soziale Teilhabe und Selbstbestimmung. Mir fiel es am Anfang der Pandemie schon auf, wo das in sozialen Netzwerken so euphorisch Fremden angeboten wurde zu übernehmen. Lieb gemeint, aber so einfach ist das gar nicht. Es ist auf Dauer echt viel Arbeit. Und schafft Abhängigkeit.
      Eine Freundin aus der Straße ist gerade infiziert, da hab ich sie schon zweimal gefragt, ob ich ihr etwas vom Einkaufszentrum mitbringen soll und war jedes Mal froh (!), als sie sagte „Hab alles!“. Ich hab – wie jeder andere – genug eigenen Stress.
      Andersrum, als ich selbst auf Einkaufsassistenz angewiesen war, war es mir unangenehm, jede „benötigte” Schokoladentafel offen zu legen. 😉 Persönliche Einkäufe haben auch was sehr Intimes. Ich denke, jeder hat schon mal bei DM gestanden und war am Kassenband froh, irgendwelche Produkte schnell einpacken zu können…
      Ich denke, Risikopersonen und vorsichtige Menschen haben es verdient, dass man sie nicht mit argumentativen Luftschlössern abspeist und sie sind es wert, dass man ihre Sicherheit durch beidseitiges Maske tragen in geschlossenen öffentlichen Räumen erhöht. Die einfache Handlung – der hohe Nutzen, für mich bleibt da keine Frage offen. Lieber mach ich einen Handgriff zu viel, als dass ich die Schwächsten ins Messer laufen lasse.

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    7. Liebe Frau LifeScience, ich stimme dir sehr wohl bei allem zu, was du schreibst und werde verschnupft bist heute im Supermarkt zum Fremdschutz eine medizinische Maske tragen, wie es das RKI zu Beginn der Pandemie ja auch empfahl. Dennoch bin ich froh, jetzt wieder grundsätzlich die Wahl zu haben. Denn: Die Monate, als ich zwar vollkommen gesund, aber ungeimpft kein Café betreten und notwendige Hosen oder Schuhe für meine Kinder nur online kaufen konnte, haben sich auch nicht gut angefühlt. Aber da war ich ja offiziell und politisch gewollt die „Unsolidarische“, der das ganz recht geschah und ich hätte mich auch gut über mein Körpergefühl und meine klare innere Ansage hinweg „pieksen“ lassen können, um wieder dazuzugehören.
      Was ich sagen will – alle Seiten haben wohl ihre seelischen Blessuren aus der Pandemie und der sie begleitenden Politik der letzten zwei Jahre mitgenommen. Und das Sorgen schüren und Menschen gegeneinander Aufbringen in dieser Zeit nehme ich manch Politiker/in tatsächlich übel.

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    8. Sie ist anti-intuitiv, sie nervt sehr, aber es gibt sie halt doch: die asymptomatische Ansteckung…
      Auch sind erste Symptome, wenn vorhanden, oft so unspezifisch und man erkennt sie zum Teil erst im Nachhinein nach dem Motto: Ach stimmt, da war doch was…
      Ich finde es ganz wichtig, dass man das Maske tragen getrennt von der desolaten Impfkampagne betrachtet.

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  3. Mir fallen die Maßnahmen zu schnell und zu gleichzeitig. Und das mache ich auch nicht Herrn Lauterbach zum Vorwurf, sondern dem Teil der Koalition, der das „Individuelle“ gern übers „Ganze“ stellt.

    Den oben zitierten „alles halb schlimm“-Post im Netz kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich mir die im Schnitt 250 Tote pro Tag in den letzten Tagen anschaue oder die ca. 130.000 Toten seit Zählung, möchte ich mir nicht ausmalen, was ohne Maßnahmen geschehen wäre. Und wenn nur ein Bruchteil der genesenen Menschen ein Long Covid entwickelt, dann ist das noch lange lange nicht vorbei und wir alle werden medial und finanziell damit zu tun haben.

    Mittlerweile finde ich es richtig, dass die Länder mehr zu entscheiden haben, dann muss man ihnen aber auch mehr Handlungsmittel in die Hand geben, statt „nur“ die komplizierte Selbstanzeige als Hotspot.

    Es bleibt spannend … das ist sicher.

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