
Heute war ich eine Stunde lang auf verwunschenen Pfaden unterwegs. Zwischen knorrigen, umgestürzten Bäumen, hoch aufgetürmten Felshügeln und dicht bemoosten, umgestürzten Wegemarken. Das Ganze keine 900m Luftlinie von meinem Zuhause entfernt.
Auszeiten, die die Seele beleben
Ich liebe diese kleinen Auszeiten, in denen sich meine Seele weiten kann, ich mit allen Sinnen die Natur um mich herum wahrnehme und wieder ganz bei mir ankommen kann.
Dazu muss ich allein sein. Auch ohne meine Kinder. So sehr ich sie liebe und im Alltag auch gerne Zeit mit ihnen verbringe, diese Kraftquelle der Ruhe, des Rückzugs und der stillen Betrachtung der Natur gehört nur mir.

Genauso übrigens wie die Stunden, die ich morgens am Schreibtisch, während sie in Kita und Schule sind, mit geistiger Arbeit verbringe. Planend, schreibend oder lebhaft diskutierend, in intellektuellem Austausch verbunden.
Meine drei Seiten als Mutter
Diese drei Seiten machen mich als Mensch und Mutter aus: Das stille Bei-mir-Sein, das extrovertierte berufliche Mitgestalten und meine fürsorgliche Präsenz als Mutter. In allen drei Welten bewege ich mich bereits seit mehreren Jahren mit großer Selbstverständlichkeit.
Aber selbstverständlich ist es nicht, dass wir als Mütter diese Räume haben. Weder den für uns selbst und unsere Bedürfnisse und Wünsche, noch den Raum, um in der Welt tatkräftig mitzubestimmen und mitzugestalten.

Sich Freiräume bewusst schaffen
Auch ich muss mir diese (Frei-) Räume immer wieder schaffen und sie mir zuweilen in zäher Verhandlung oder gar lautstarker Diskussion erkämpfen. Denn unsere Gesellschaft sieht uns Mütter noch allzu oft als die eindimensionalen Fürsorge-Erbringerinnen, die wir eben nicht (ausschließlich) sind.
Ich zumindest bin wirklich froh, wenn ich alles drei sein kann: als Mutter sorgend und in fürsorglichem Kontakt, als öffentliche Person entschlossen vorneweg und ganz privat zart und zurückgezogen nah bei mir selbst.
Wie lebst du selbst die Rollen deines Lebens?
Und du? Wie geht es dir mit den Rollen, zwischen denen du dich als Mutter – oder Vater – bewegst? Bringst du sie in dir in ein Gleichgewicht oder suchst du noch die Balance? Schreibe es mir gerne in die Kommentare!
Herzlichen Gruß, Sarah Zöllner (mutter-und-sohn.blog)
Die Autorin ist freie Journalistin, Autorin für Familien- und Gesellschaftsthemen sowie Mutter eines Kindergarten- und eines Grundschulkindes.
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[Fotos: privat]

Super schön zu lesen, bin frisch gebackene Mutter, alles ist im ganzen sehr anstrengend geworden aber dennoch sehr schön.
Lg Tilda
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