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Weihnachten als Single Mom: Tipps für harmonische Feiertage

Weihnachtsbaum beleuchtet


Wie geht das eigentlich, Weihnachten feiern, wenn man getrennt lebt, aber gemeinsame Kinder hat? Das „Fest der Liebe“ als Single Mom – wie fühlt sich das an? Und wie machst du Weihnachten zu deinem – und eurem – Fest, das ihr alle genießen könnt?

Große Erwartungen an die „schönste Zeit des Jahres“

Die Weihnachtstage am Ende des Jahres sind ja oft mit großen Erwartungen verbunden, ob getrennt oder nicht. „Besinnlich“ sollen sie sein, „fröhlich“, eine Möglichkeit, mit seinen Lieben eine glückliche und harmonische Zeit zu verbringen. Wir wissen alle, dass schon das in vielen Familien eher Traum bleibt, als zur Realität zu werden. 

Wie aber sieht es aus, wenn ihr nicht zusammenlebt, wenn eure Kinder im Alltag von einer „Welt“ in die andere pendeln? Mama und Papa an Weihnachten vereint unterm Weihnachtsbaum? Sollt ihr das euren Kindern ermöglichen? Ist es überhaupt eine Option? Und falls ja, eine gute Idee? Und wie macht ihr das mit Oma und Opa, erweiterter Familie, (Ex-)Schwiegereltern? Sind sie alle dabei? Oder geht ihr über die Festtage auf „(Familien-)Reise“?

Wunsch versus Realität

All diese Entscheidungen hängen maßgeblich davon ab, wie ihr zueinander steht und welchen gemeinsamen Rahmen ihr euch – auch nach einer Trennung – noch vorstellen könnt. Ob (zeitweise) zusammen Weihnachten zu feiern für euch harmonisch möglich ist, oder eben nicht. Und wie verbunden ihr euch auch euren weiteren Familienmitgliedern gegenüber fühlt. 

Ich persönlich fände es tatsächlich schön, an den Feiertagen „alle an einem Tisch“ zu haben: Großeltern, Geschwister mit Familie und wiederum deren Familie, gern auch den Vater meiner Kinder. Ich mag es, mir liebe Menschen nah um mich zu haben und bin eigentlich ein echter Familienmensch. Mag es auch, gastfreundlich zu sein, ohne den Anspruch, dass dabei alles perfekt sein muss. 

Leider ist all das aus verschiedensten Gründen in meiner Familie nicht möglich. Wir feiern Weihnachten also weitgehend nach- und nebeneinander, in mehreren kleinen Feiern. Und auch meine Kinder sind nicht die gesamten Festtage über bei mir. 

Deine Haltung beeinflusst, wie du Dinge erlebst

Ob mich das traurig macht? Ja, durchaus. Ob ich es mir anders wünschen würde? Ganz klar: Ja. Ob ich es beeinflussen kann? Nur zu einem Teil. Manche Dinge sind, wie sie sind und es geht eher darum, dass ich eine Haltung zu ihnen entwickle, mit der ich gut leben kann. 

Dazu gehört, dass ich annehme, dass ich nur mit manchen Menschen aus meiner Familie harmonisch zusammen sein kann – und das auch nicht immer. Dass es Themen in unserer Familie gibt – übrigens schon über mehrere Generationen -, die immer wieder mit Schmerz und Verletzung einhergehen, die aber längst nicht von allen betrachtet oder gar offen besprochen werden wollen. 

So bleibt sinngemäß immer ein Stuhl leer in der Runde. Es ist der Platz, wo der- oder diejenige sitzt, der oder die ganz konkret fehlt an diesem Tag oder Abend. Aber, im weiteren Sinn, auch das, was fehlt: Verbindung, echtes Verzeihen, die Offenheit, die gemeinsame(n) Geschichte(n) neu zu schreiben. 

Genau das ist für mich jedoch der Weihnachtsgedanke, der eigentliche Sinn hinter Weihnachten, dem Fest der Liebe.

Nicht jede/r lebt Weihnachten, wie du es leben willst. Lass los!

Dazu gehört aber auch die Akzeptanz, dass nicht allen diese Offenheit, das Verzeihen, das Mitgehen mit dem Leben möglich ist. Dass das Fest der Liebe auch bedeuten kann: Ich nehme an, wie Dinge sind und gestalte sie so, dass ich liebevoll zu mir bin und zu denen, die meine Liebe tatsächlich schätzen und annehmen (können). 

Weihnachten kann also auch bedeuten, dass ich nur im kleinen Kreis – oder sogar ganz allein – feiere. Verbunden mit mir, der Welt, dem Leben. Dass ich selbst loslasse und verzeihe. Meine Gedanken mit Mitgefühl zu denen schicke, denen es nicht gelingt, dasselbe zu tun. Gedanklich auch denen verzeihe, die mich vielleicht verletzt haben und die ich deswegen an diesen Tagen nicht um mich haben will. 

Wie also die Feiertage gestalten? Am besten so, dass du und deine Kinder dabei sein können, wie ihr gerade seid: Fröhlich und traurig, in euch gekehrt oder ausgelassen – ohne Show. 

(Schlechte) Ratgeber und der Wert deiner inneren Stimme

Hast du das Gefühl, es an Weihnachten allen recht machen zu müssen? Dann hör genau hin, welche Stimme(n) – auch innerlich – dir genau das sagen. Und ob du ihnen weiter Glauben schenken willst! 

Hast du umgekehrt das Gefühl, es an Weihnachten niemandem recht machen zu können? Dann frag dich auch, welche Gedanken und Gefühle dahinter stehen. Das Gefühl, angenommen zu werden entsteht auch daraus, dass du andere – und dich selbst – annimmst, wie sie – und du – eben sind. Gutheißen musst du Eigenschaften und Verhaltensweisen deswegen nicht, aber du reibst dich nicht länger im Widerstand gegen sie auf.

Oder fühlst du dich einsam? Dann erlaube dir, wirklich zu spüren, wie verankert du trotz allem in der Welt bist. Schon allein dadurch, dass du lebst, atmest, von Belang in der Welt bist! Ohne dich wäre die Welt ärmer. All deine Gedanken und Gefühle sind wichtig. Verbinde dich mit dem Boden unter deinen Füßen, geh nach draußen, atme die kühle Winterluft. Das ist Leben. Auch allein bist du Teil dieses Lebens. Vielleicht gibt es außerdem Menschen, die sich wie du über Verbindung freuen würden. Lass ihnen einen Gruß da. Lege ihnen eine Tafel Schokolade vor die Wohnungstür, lächle sie an. Viel zu oft halten wir andere für viel eingebundener als uns selbst. Aber Momente des Alleinseins – und auch der Einsamkeit – kennt wohl fast jeder Mensch. Sie lösen sich, indem du dich – und andere – als verbunden mit allem sehen lernst.

Wie passt Weihnachten dieses Jahr wirklich zu dir – und euch?

Wie also willst du Weihnachten dieses Jahr feiern? Welche Freude erfüllt dich? Welche Trauer darf gesehen werden? Was verbindet dich mit anderen? Was ist deine Sehnsucht? Was dein ganz persönlicher Weihnachtsweg?

In der christlichen Weihnachtsgeschichte entsteht an Heilig Abend das Neue, in Form eines Neugeborenen, eines zerbrechlich zarten Kindes. Weihnachten ist damit (auch) ein Fest des Neuanfangs. Mitten in der kältesten und dunkelsten Jahreszeit, kannst du erfahren, was sich in dir neu neu zu regen vermag. Manchmal bedeutet das, dass du erst anerkennst – und betrauerst – was gehen darf, bevor du dem Neuen entgegen gehen kannst.

Wie also lebst du Weihnachten dieses Jahr? Was kommt, was geht, was darf sein?

Herzlich schöne und friedvolle Tage dir. Und dein ganz persönliches Weihnachtswunder! 

Sarah Zöllner (mutter-und-sohn.blog)

Die Autorin ist freie Journalistin, Autorin für Familien- und Gesellschaftsthemen sowie Mutter eines Kindergarten- und eines Grundschulkindes.

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[Foto: Pixabay]

Ein Gedanke zu „Weihnachten als Single Mom: Tipps für harmonische Feiertage“

  1. Ich habe mit meiner Tochter schon sehr viele verschiedene Möglichkeiten Weihnachten zu feiern ausprobiert:

    * Heiligabend zusammen mit einer befreundeten Familie
    * Weihnachten komplett abgeschottet zu zweit im Wohnwagen
    * Weihnachten mit den Großeltern und Geschwistern
    * Weihnachten mit Baby zusammen mit meiner Schwester im Wohnwagen

    Ein perfektes Weihnachtsfest gibt es wohl nicht. Aktuell genieße ich es sehr an Weihnachten die Verwandtschaft mal wieder zu sehen. 

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