Gesellschaft, Psychologie

Sei stolz, eine Frau zu sein! (Buchrezension)

Cover „Sei stolz, eine Frau zu sein“ von Martina Spierings


Erinnerst du dich noch an deine erste Monatsblutung? Oder, die männlichen Leser unter euch, daran, wie es war, als ihr zum ersten Mal die Menstruation eurer Frau oder Tochter miterlebt habt? Welche Gefühle verbindet ihr damit? Stolz? Neugier? Freude? Oder doch eher Scham oder sogar Ekel?

Ein Buch, das eines will: Mütter und ihre Töchter stärken!

Martina Spierings, systemische Therapeutin und selbst Mutter von drei Kindern, hat mit „Sei stolz, eine Frau zu sein“ (Diametric, 2024) ein Buch geschrieben, das eines explizit möchte: Mädchen und Frauen in ihrer Selbstliebe zu bestärken. Gar nicht so einfach, wenn sich in der Pubertät der Körper verändert und plötzlich fremd und unberechenbar wird. Und wenn zugleich alte Rollenerwartungen und (oft negative) Zuschreibungen alles rund um die Monatsblutung zum Tabu machen.

Spierings möchte diesen destruktiven Einflüssen (Selbst-) Reflexion und positive Handlungsimpulse entgegensetzen. Sie beginnt mit ihrer persönlichen Geschichte, wie ihre, damals neunjährige, Tochter begreift, dass auch sie bald „dort unten“ bluten wird – und das jeden Monat. Angst und Ekel zeichnen sich bei diesem Gedanken auf ihrem Gesicht ab. Martina Spierings beschließt daraufhin: Sie möchte, dass ihre Tochter ihr Frausein als etwas Kraftvolles und Schönes begreift, als etwas, worauf sie stolz sein kann. Ihre monatliche Blutung soll für sie nicht mit Furcht und Scham verbunden sein.

Aber wie das erreichen? Der Schlüssel, seinem Kind Selbstliebe zu vermitteln, ist, sie ihm vorzuleben. Entsprechend gliedert sich Spierings Buch in drei Teile, die auch unabhängig voneinander gelesen werden können. 

Drei Teile – drei zentrale Fragen

Die zentrale Frage des ersten Teils: „Was möchtest du (als Mutter) vorleben – und was lebst du tatsächlich vor?“ Hier geht es um Selbst- und Fremdwahrnehmung, mediale Bilder und wie sie uns beeinflussen und was wir normierter „Schönheit“ und Selbstabwertung entgegensetzen können. 

Im zweiten Teil fragt Spierings nach zeitgemäßen Mutter-Töchter-Ritualen, welche Möglichkeiten, das Frausein gemeinsam zu feiern und als verbindend zu erleben, gibt es? Spontan spricht mich das „Wiegen der Töchter“ an, bei dem Mütter und Töchter Arm in Arm im Kreis stehen und sich sanft hin und her bewegen. Aber auch Massagen, Körperbemalung und Fantasiereisen sind Teil der vorgestellten Rituale.

Im dritten und letzten Teil des Buches lädt Spierings schließlich mit der Frage „Was stärkt dich persönlich?“ dazu ein, den eigenen Wünschen und Visionen auf die Spur zu kommen. 

Ein Buch, das dir als Leser:in gut tut!

Das Schöne am gesamten Buch: Die Wertschätzung den Leser:innen gegenüber ist jederzeit spürbar. Ebenso wie das Verständnis dafür, dass die Begegnung mit dem eigenen Körper, mit der eigenen Wahrnehmung und dem persönlichen Empfinden nicht immer leicht ist – und dass stützende und stärkende Rituale dabei helfen können. 

Mein Fazit: Klare Leseempfehlung! Ein ganz besonderer Ratgeber, der dazu einlädt, der eigenen Stimme zu vertrauen – und sich damit zu öffnen für Selbstliebe und – der Titel verrät es – den Stolz, eine Frau zu sein.

P.S. Ich selbst bin stolz, dass ich das Vorwort zu diesem wichtigen Buch schreiben durfte. Danke, Martina, für das Vertrauen!

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Porträt Martina Spierings (C)

Eine Leseprobe des Buches findet ihr hier. Die Autorin live erleben könnt ihr bei Lesungen und Workshops. Aktuelle Termine findet ihr auf Martina Spierings Website proud-woman.de oder auch über Facebook und Instagram.

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Ich freue mich auf dich!

[Foto: privat. Ich danke dem Verlag für das zu Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.]

3 Gedanken zu „Sei stolz, eine Frau zu sein! (Buchrezension)“

  1. Danke für deine wertschätzende Rezension, liebe Sarah!
    ♥️🙏🏾🙏🏻🙏🏿♥️

    Und natürlich auch für dein Vorwort in meinem Ratgeber.

    Es ist so spannend, zu sehen, wie wir mit derselben Intention – Frauen zu empowern – aus unterschiedlichen Richtungen kommend unterwegs sind!

    💪🏾💪🏼💪🏿

    Und ich freue mich schon sehr, wenn es klappt mit gemeinsamen Veranstaltungen!

    ♥️ Martina

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    1. Danke, Martina!
      Ich freue mich auch sehr, dass du mich für das Vorwort gefragt hast und auf gemeinsame Veranstaltungen.
      Wenn wir uns selbst stärken, haben wir die Kraft, auch andere zu stärken. Das dürfen wir als Mütter uns selbst und auch unseren Kindern – Söhnen wie Töchtern – immer wieder sagen!
      Herzlichen Gruß
      Sarah

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