Familie, Gesellschaft

„Ich bin hier der Boss!“ Führungs- und Folgewille von Kindern

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Mein Chef ist extrem launisch. Erfülle ich seine Arbeitsaufträge nicht, knallt er mit Türen und brüllt herum.“ – „Puh, in deiner Situation würde ich die Stelle wechseln.“ – „Geht nicht. Ich habe mich für die nächsten 15 Jahre verpflichtet. Mein Chef ist erst drei.“

In modernen Familien meinen wir die Hierarchien des (traditionellen) Arbeitslebens überwunden zu haben. Lang, lang ist es (zum Glück) her, dass bei Tisch nur die Erwachsenen sprachen, das „Familienoberhaupt“ das größte Stück Fleisch bekam und Kinder zu gehorchen hatten – jedenfalls, bis sie selbst groß und innerhalb ihrer Familien die „Chefs“ waren. Heutzutage sind wir als Eltern Vorbild, liebevolle Begleitung, erkennen die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kinder an – und richten uns (sechs von zehn Mal) nach ihnen. Wunderbar! 

„Ich bin hier der Boss!“

Und dann baut sich ein Dreieinhalbjähriger vor uns auf und erklärt gelassen: „Ich bin hier der Boss!“ Und wir merken: Stimmt. Nicht, weil wir gerade ein (wenig erquickliches) Angestelltenverhältnis mit ihm eingegangen sind – sondern weil wir Eltern darauf verzichtet haben, diesen Platz zu besetzen. Und was will unser Kind? Führung. Wenn wir sie ihm nicht geben, übernimmt es eben selbst den Part. Einer muss schließlich entscheiden, was passiert. 

Ich glaube, dass vergessen wir „empathischen“ Eltern, die wir sehr auf die Bedürfnisse unserer Kinder ausgerichtet sind, manchmal: Kinder wünschen sich Eltern, die nach ihren Wünschen fragen, mit denen sie auch mal über Zubettgehzeiten oder das Schokoei zum Nachtisch verhandeln können. Eltern, die ihnen zuhören und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Aber sie brauchen Eltern, die eben genauso klar auch sagen: „Ich will das jetzt so und ich entscheide das auch.“ Nach dem Eis gibt es nicht auch noch eine Waffel. Ich mag nicht zum 20. Mal „Hoppe-Reiter“ spielen. Wenn ich dich bitte, mich fünf Minuten mit der Nachbarin reden zu lassen, werde ich nicht nach drei Minuten deinen Puppenwagen bewundern.

Was lernen (Klein-) Kinder, wenn wir ihnen aus Scheu, ihnen zu hart entgegenzutreten, ihre Entwicklung zu beschränken, oder gar aus der Angst, von ihnen nicht mehr „gemocht“ zu werden, keine oder nur undeutlich signalisierte Grenzen setzen? 

  • Die Welt um mich ist unberechenbar: mal gilt die Regel, mal gilt sie nicht. Auf meine Eltern kann ich dabei nicht zählen. Die wissen offensichtlich selbst nicht, was zu tun ist.
  • Ich bin der Boss. Cool. Anstrengend. 
  • Meine Wünsche (ergo „Bedürfnisse“) sind das Wichtigste auf der Welt. Wer mich liebt, erfüllt sie mir. Und wer sie mir nicht erfüllt, liebt mich nicht?

Wer entscheidet im Alltag?

Ich habe die Punkte bewusst zugespitzt, um deutlich zu machen, dass Kinder meiner Meinung nach sehr wohl die Erfahrung klarer Führung brauchen. Dass wir sie z.B. nicht mit drei Jahren bestimmen lassen sollten, ob Oma wie geplant mit zum Kindergartenfest kommt. Dem – nach Einschätzung der Erwachsenen sehr sensiblen – Kind ist das „zuviel“, es gibt lautstark zu verstehen, Oma bei der Veranstaltung nicht dabei haben zu wollen und dorthin lieber nur mit seiner Mutter gehen zu wollen. Soll Oma dann sein „Bedürfnis“ respektieren und zuhause bleiben oder dem Kind zutrauen, dass es auch Wege finden wird, mit einer anderen Konstellation als der von ihm gewünschten zurechtzukommen? 

Manchmal frage ich mich, ob Kinder, die wir (als Kleinkinder) als besonders sensibel und extrem im Ausdruck ihrer Bedürfnisse empfinden, nicht bereits gelernt haben, dass eben das ihre „Aufgabe“ innerhalb der Familie ist? Eltern, die ganz in der Erfüllung der Bedürfnisse ihrer Kinder aufgehen, vermeiden damit unbewusst vielleicht den Entwicklungsschritt, den zu gehen ihre eigene Aufgabe ist: ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und klar und selbstbewusst ihrem Kind gegenüber zu artikulieren. 

Diese These ist provokant und viele Eltern „fordernder“ (Klein-) Kinder werden vermutlich sagen: du hast keine Ahnung – wenn ich seinem oder ihrem Wunsch (ergo „Bedürfnis“) nicht nachkomme, büße ich dafür durch Wutanfälle, schlaflose Nächte, etc. Aber wonach fragt dieses Kind dann tatsächlich? Nach noch mehr Fokus auf es selbst? Nach weiterem Nachfragen und Erforschen: „Was willst du?“ Oder vielleicht nach Eltern, die für sich klar formulieren können: „Das will ich. Probier ruhig aus, ob das für dich passt. Ich werde auf dich achten und dich begleiten, wenn du wirklich unzufrieden bist, bzw. darauf reagieren, wenn ich spüre, dass dich die Situation überfordert. Aber zunächst einmal traue ich dir zu, dass du auch mit einer – dich erst mal herausfordernden – Situation zurecht kommst. Gerade auch, wenn das ein „Nein“ meinerseits ist an einer Stelle, an der du ein „Ja“ verlangst.

Eigene Bedürfnisse formulieren

In der oben geschilderten Situation war es der Großmutter wohl nicht so wichtig, zu dem Kindergartenfest mitzukommen. Vielleicht war sie sogar erleichtert, statt dessen eine Stunde in Ruhe einen Kaffee trinken zu gehen. Aber warum das einer Dreijährigen nicht auch genau so sagen? „Ok, ich komme nicht mit, ich freue mich, statt dessen in Ruhe einen Kaffee zu trinken.“ Dann merkt das Kind: Mein Wunsch wird gehört, aber auf der anderen Seite steht ein – mir wichtiger – Mensch, der eigene Bedürfnisse hat. Dass jetzt passiert, was ich möchte, liegt also nicht allein daran, dass ich meinen Wunsch geäußert habe, sondern daran, dass mein Gegenüber auch bereit ist, ihn mir zu erfüllen. 

Das ist meiner Meinung nach ein kleiner, aber feiner Unterschied: auf die eine Weise schafft das Verhalten der Eltern im Kind die Erwartung „Meine Wünsche müssen erfüllt werden, sonst werde ich nicht geliebt“, auf die andere Weise erfährt es: „Meine Bedürfnisse und Wünsche werden gesehen, aber offensichtlich hat es nicht allein mit mir zu tun, ob sie erfüllt werden (können) oder nicht. Manchmal bekomme ich schlicht nicht, was ich gerade möchte, weil der andere nicht will, oder weil sonstige Faktoren, die ich nicht beeinflussen kann, meinem Wunsch entgegenstehen. 

Ein (Klein-) Kind, das als Gegenüber Menschen hat, die ihre eigenen Grenzen liebevoll und klar vertreten, erhält dadurch meiner Meinung nach die Chance, sich weiter sicher und geliebt zu fühlen, wenn seine Wünsche einmal nicht erfüllt werden. Die Erfüllung meiner Wünsche ist kein Zeichen, dass ich geliebt werde – oder, deutlicher: ich werde auch geliebt, wenn der andere meine Wünsche gerade nicht erfüllt. Das ist meiner Meinung nach eine essentielle Erfahrung, die auch unser Bindungsverhalten als Erwachsene noch prägen kann. 

Unsere Rolle als Eltern

Was sagt uns das jetzt über Führung und unsere Rolle als „Chefs“ oder „Leitwölfe“ der Familie? Als Eltern sind wir Menschen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen, denen es nicht in jeder Situation gleich leicht fällt, eindeutig zu sein. Ich glaube fest daran, dass unsere Kinder keine „Wunscherfüller/innen“ wollen und auch keine „Angestellten“, denen sie in „Chefmanier“ sagen können, wo’s lang geht. Ich glaube, dass sie uns als starke Gegenüber brauchen. Wir geben ihnen Halt, dadurch, dass wir in uns selbst Halt haben. Wir lehren sie, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und mit Selbstbewusstsein zu artikulieren, andererseits aber auch auf die Bedürfnisse anderer Rücksicht zu nehmen, indem wir genau diese Haltung ihnen gegenüber vertreten. 

Ich liebe meinen Sohn von ganzem Herzen und ich wünsche mir sehr, dass er zu einem selbstbewussten, in sich ruhenden und zufriedenen Erwachsenen heranwächst. Und ich denke, der beste Weg, ihn dorthin zu begleiten, ist, mich darin zu üben, bereits jetzt genau das für ihn zu sein!🙂

Was ist eure Meinung zum Thema „Führung“ im Zusammenleben mit (euren) Kindern? Ich bin gespannt auf eure Kommentare – als Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel oder auch aus eurer eigenen Erfahrung als (ehemaliges) Kind!

Herzlichen Gruß, Sunnybee

PS. Wollt ihr euch noch intensiver mit dem Thema befassen? Hier  findet ihr ein Interview mit der Schweizer Therapeutin Rita Messmer, geführt von Buchautorin, Journalistin und Eltern-Coach Uta Allgaier. Lesenswert!

[Foto: Pixabay]

12 Gedanken zu „„Ich bin hier der Boss!“ Führungs- und Folgewille von Kindern“

    1. Danke Lydia,
      magst du berichten, was dich, als Mutter inzwischen erwachsener Kinder, zu dieser Haltung gebracht hat? Hast du dich mit deinen Kindern, jetzt, wo sie groß sind, mal über deinen Erziehungsstil ausgetauscht? Bin selbst schon gespannt, was mein Sohn in ca 15 Jahren zu meinem sagen wird…🙂 Wenn du magst, freue ich mich über deine Antwort!
      Lg, Sunnybee

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    2. Eines der schönsten Komplimente meiner Kinder war: „Bei Dir weiß man immer woran man ist“. Meine Kinder haben so gelernt ihre Bedürfnisse zu nennen und Argumente zu finden, um bestimmte Dinge zu erreichen.

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    3. Liebe Lydia,
      das ist wirklich ein wunderbares Kompliment, finde ich! Ich würde mich freuen, wenn mein Sohn das später auch mal so formulieren würde! Und ich bin sehr gespannt, wie sich das bei uns weiterentwickelt. Schon sehr spannend – und sehr schön -, zu bemerken, wie das eigene Kind in diesem Alter ab etwa 3 Jahren so klar zu einem echten, eigenständigen Gegenüber wird!🙂 Lg, Sunnybee

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    4. Ach… und mir fällt noch auf, dass parallel zu seinen Zeichen des Autonomseinwollens („Ich möchte das, jetzt, sofort!“) mein Sohn gerade auch ganz wunderbar lernt, auf andere einzugehen und auch oft wirklich wunderschön mit Worten und Gesten liebevoll mir gegenüber ist. Kürzlich meinte er z.B. beim Abendessen (das ihm offensichtlich schmeckte) so richtig von Herzen „Danke, Mama, für das Essen!“ Schon beeindruckend, das er das, mit seinen 31/2, registriert und formuliert, oder?
      Liebe Grüße, Sunbybee

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  1. Liebe Sunnybee,
    spannendes Thema! Ich habe noch eine andere Perspektive im Angebot: Klingt vielleicht despektierlich, aber mit Hunden als Familienmitglieder ist es ähnlich. Wenn die Bezugsperson, ob Mensch oder anderer Hund, nicht ab und zu die Führung und Verantwortung übernimmt, hat ein Hund schnell das Gefühl, alles regeln und sich um Problemlösungen selbst kümmern zu müssen. Das kann für den Hund auch zum Stressfaktor und zur Belastung werden. Für Kinder ist es möglicherweise ähnlich – nicht nur, dass sie immer fordernder und selbstsüchtiger werden, weil sie die Erfahrung machen, dass eh alles um ihre Bedürfnisse kreist – sie stehen auch vermeintlich unter Druck, alle Entscheidungen selbst treffen zu müssen, weil die Eltern es ja nicht tun.
    Bei Hunden, wie auch bei Kindern, ist es daher meiner Meinung nach nicht die böse Dominanz, die sie irgendwann dazu treibt, die Weltherrschaft an sich zu reißen, nur weil mensch sie einmal aufs Sofa gelassen oder ihnen einmal den dritten Keks erlaubt hat – es ist eher das Gefühl, die Dinge eben regeln zu müssen, weil es sonst niemand tut.
    liebe Grüße
    Lea

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    1. Liebe Lea,
      danke für deinen Kommentar und deine Perspektive als – offensichtlich liebevolle und verantwortungsbewusste – Hundehalterin. Da deine Hunde als Blindenführhunde ja wohl wirkliche „Familienmitglieder“ bei euch sind, finde ich den Vergleich auch nicht zu weit hergeholt,
      Andererseits weckt der Begriff der „Führung“ bei vielen Menschen wohl tatsächlich die Assoziation der „Dressur“ und Kinder sind natürlich eben doch etwas anderes als Hunde, die sich wohl noch viel eindeutiger in der Hirarchie des „Familienrudels“ an ihrer Leitperson orientieren.
      Ich möchte daher nochmal betonen, wie wichtig ich die innere Haltung finde, mit der ich meinem Sohn begegne: bin ich z.B. von den Umständen genervt und noch nicht einmal in erster Linie davon, was er tut, so bin ich nicht mehr klar bei mir – und verliere dadurch auch die Klarheit ihm gegenüber. Eine Haltung innerer Klarheit, das ist meiner Meinung nach die Art der Führung, die Kinder brauchen! Also keine Kommandos, sondern eher ein erstes stilles Innehalten und dann ggf. Forderungen, von denen ich innerlich überzeugt bin. Aber anders gehst du wohl auch nicht mit euren tierischen „Familienmitgliedern“ um, oder? Herzlichen Gruß, Sunnybee

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  2. Liebe Sunnybee,
    klasse, wie klar du beschrieben hast, worum es geht. Toller Text! Besonders wichtig finde ich die Stelle: „Ich werde auch geliebt, wenn der andere meine Wünsche gerade nicht erfüllt. Das ist meiner Meinung nach eine essentielle Erfahrung, die auch unser Bindungsverhalten als Erwachsene noch prägen kann.“
    Bei der Situation mit der Oma, die nicht zum Kindergartenfest mitkommen soll, würde ich ergründen wollen, was dahinter steckt, und möglichst feinfühlig und wertungsfrei nachfragen. Verhält sich die Oma tendenziell übergriffig? Belagert sie das Kind zu sehr? Spielt sie sich in den Vordergrund? Was sind die Gründe, dass Omas Teilnahme nicht erwünscht ist? Und lassen diese sich eventuell ausräumen, wenn diese oder jene Bedingung erfüllt wird? Wenn Oma vielleicht darauf verzichtet den Hut aufzusetzen, den das Kind peinlich findet. Oder wenn sie es lässt, das Kind die ganze Zeit an der Hand halten zu wollen oder es gegen seinen Willen auf ihren Schoß zu ziehen.
    Die Teilnahme der Oma am Fest ist nicht unbedingt eine Angelegenheit des Kindes. Vielleicht wünscht sich Mama ja aus irgendwelchen Gründen, dass ihre Mutter oder Schwiegermutter dabei ist. Körperliches Bedrängen, Küsse aufnötigen oder das Kind ständig bearbeiten, dieses oder jenes zu essen, ist aber Angelegenheit des Kindes. Auf einem Kindergartenfest und auch sonst. Hier würde ich sein „nein!“ unbedingt respektieren und helfen, es durchzusetzen.
    Herzliche Grüße, Uta

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    1. Liebe Uta,
      wow, danke für deinen konkreten und schnellen Kommentar. Ich freue mich, dass dir mein Text gefällt, ich lese deine Artikel, seitdem ich auf deinen Blog aufmerksam wurde, auch mit großem Interesse und oft empfinde ich deinen gelassenen und zugleich klaren Ansatz als sehr hilfreich. Danke dafür!
      Wg. der Situation mit der Oma: hilfreich auch hier nochmal deine Unterscheidung zwischen Dingen, die das Kind für sich entscheiden dürfen sollte und Dingen, bei denen die Eltern (oder Großeltern) ruhig die Entscheidung treffen können. Ich denke, in dem Fall sind Oma wie Mutter SEHR darauf bedacht, die Grenzen des Mädchens zu respektieren (sie tut sie ja auch sehr vehement kund), aber sie sind, zumindest meiner Einschätzung nach, nicht immer wirklich klar darin, ihre EIGENEN Wünsche zu formulieren. Da wird der eigene Wunsch dann eher als das, was „gut für das Kind“ sei oder gar als Wunsch des Kindes verpackt. Also das Kind brauche Ruhe, dabei will eigentlich die Mutter ihre Ruhe.
      Aber wie immer von „außen“ schwierig, das wirklich einzuschätzen und ich versuche, in so einem Fall auch mein eigenes spontanes Urteil kritisch zu sehen.
      Für meinen eigenen Sohn möchte ich allerdings mit meinen Wünschen klar „greifbar“ sein – und seine, soweit ich es mag und vermag, natürlich auch respektieren!
      Herzlichen Gruß, Sunnybee

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  3. Sehr gut formulierter Beitrag. Bei uns gibt es einige klare Regeln und einiges auf Verhandlungsbasis, und das funktioniert (oft) ganz gut. Ich sehe mich nicht als Chef, dem alle folgen müssen, denn natürlich haben die Kinder auch ihren eigenen Kopf und den dürfen sie auch behalten. Am schönsten ist es, gemeinsam eine Lösung für alle zu finden. Auf jeden Fall erkläre ich, wenn irgendwas nicht geht, was die Kinder möchten, und hoffe, dass es befriedigender ist als einfach nur ein „Nein“ zu hören.

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    1. Liebe Nadine,
      ja, ich würde mich auch nicht als „Chefin“ bezeichnen, deren Wort nicht zu hinterfragen ist und ich erkläre mein „Ja“ oder „Nein“ eigentlich auch fast immer, jedenfalls kurz. Ich finde Utas Ansatz gut (siehe Kommentar oben), dass ich den Rahmen setze, also z.B. entscheide, was steht beim Abendessen auf dem Tisch oder wie oft gibt es pro Tag Süßkram, aber mein Sohn entscheidet für sich, wieviel er essen mag oder was genau an Süßem er aus einer „Schleckbox“, die wir zu dem Zweck haben, dann möchte. Das funktioniert so bei uns oft eigentlich ganz gut. Dazu muss ich mir natürlich auch erst mal klar werden, welchen Rahmen möchte ich überhaupt setzen. Und vor allem: Will ICH das wirklich oder sind es irgendwelche „Man sollte…“/ „Man darf doch nicht…“-Stimmen, die ich von außen übernommen habe und hinter denen ich eigentlich gar nicht wirklich stehe. Weiß ich nämlich für mich sicher, was ich möchte, kann ich das, aus eigener Erfahrung, besser vertreten und ggf. aushalten, dadurch auch mal die „doofe Mama“ zu sein.
      Lieben Gruß, Sunnybee

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    2. Klingt super. So machen wir das auch. Fernsehen und Süßigkeiten gibt es bei uns nur am Wochenende, aber dann dürfen die Kinder auch aussuchen, welchen Film sie schauen möchten oder was sie sich von den Süßigkeiten nehmen wollen. Bei Süßigkeiten gibt’s allerdings auch häufig Ausnahmen, denn bei Sonnenschein muss man einfach mal ein Eis essen gehen, auch wenn erst Dienstag ist zum Beispiel.^^

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