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„Was ist echte Stärke für dich?“ (Aufruf zur Blogparade)

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Passend zum Wochenauftakt: Der Aufruf zu meiner ersten selbst gestarteten  BLOGPARADE! 🙂

Ein Thema, das mich immer wieder beschäftigt und zu dem ich jetzt zu meiner ersten „Blogparade“ aufrufen möchte: 

Was ist echte Stärke für dich? 

Anlass für mich ist ein monatliches Frühstückstreffen für allein- und getrennt erziehende Mütter (und Väter), das ich – inzwischen zum fünften Mal – gemeinsam mit Bloggerin Christina von www.getrenntmitkind.de organisiert habe. Drei bis vier Stunden lang sitzen wir im Park (im Sommer) oder in einem Lokal (jetzt im Herbst und Winter), lachen, essen, tauschen uns aus, während unsere Kinder miteinander spielen. Und ich bin jedes Mal wieder begeistert, was für tolle – und starke – Frauen dabei den Weg zu uns finden. (Infos über kontakt[at]mutter-und-sohn.blog)

Daher hier, was echte Stärke für MICH ist:

Echte Stärke ist für mich eine Mischung aus der Fähigkeit, sich wieder aufzurappeln, wenn das Leben einen umgeworfen hat, sein eigenes Verhalten zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen und andererseits auch bei seinem Standpunkt zu bleiben, wenn dieser einem wichtig ist. So wie die Mutter, die, alleinerziehend, für ihre an Diabetes erkrankte Tochter kämpfte, als diese von mehreren Kindergärten aufgrund ihrer Erkrankung als „zu riskant“ abgelehnt wurde. Oder wie überhaupt jede Mutter (und jeder Vater), die (oder der) nach einer Trennung das eigene Leben neu sortiert und sich darauf einlässt, neue Erfahrungen zu machen und wieder liebevolle Beziehungen einzugehen.

Stark ist für mich auch jemand, der sich selbst erkennt und schätzt, aber auch andere sein lassen kann, wie sie sind, es z.B. nicht nötig hat, Fremdes abzuwerten, weil es das eigene Selbstbild bedrohen könnte. Das erlebe ich bei eigentlich allen der klugen, reflektierten Frauen, die bisher den Weg zu unserem Frühstückstreffen gefunden haben – und ich fühle mich dadurch bereichert, gestärkt und inspiriert! 

Wichtig ist mir auch, dass kein Mensch immer stark sein kann. Echte Stärke erwächst meiner Meinung nach aus der Annahme der eigenen Schwäche(n). Bin ich z.B. rechthaberisch, könnte es nur ein weiteres Zeichen meiner Schwäche sein, diesen Umstand vehement zu verneinen. Erkenne ich meine Schwäche jedoch an, kann ich mich dadurch für Alternativen zu meinem bisherigen Verhalten öffnen. Auch diesen Entwicklungsprozess durchlaufen viele der allein- und getrennt erziehenden Frauen und Männer, mit denen ich mich in den letzten Monaten unterhalten habe. Es tut gut, sich darin wiederzuerkennen und gestärkt zu fühlen!

Abschließend möchte ich einen meiner Studierenden zitieren, der zwar weder allein-, noch getrennt erziehend ist, aufgrund seiner Flucht aus Syrien vor drei Jahren aber die Erfahrung eines Bruches in seiner Biographie teilt. Er schrieb mir in einem Essay zur Frage „Was ist echte Stärke für dich?“ folgendes: 

„Echte Stärke ist für mich, wenn ich ganz bewusst und achtsam lebe. Wenn man bewusst lebt, bleibt man bei jedem Schritt in seinem Leben stark. Man kauft bewusst ein und man weiß, was man braucht, man isst bewusst und achtet auf gesunde Ernährung. Man denkt bewusst und bildet sich seine eigene Meinung und lässt sich nicht durch die Medien und andere Menschen beeinflussen. Man achtet darauf, wie man mit seinen Mitmenschen spricht, aber das ist nicht einfach. Wenn man sich die ganze Zeit mit seiner Vergangenheit beschäftigt und Angst vor der Zukunft hat, verliert man die Kontrolle über die Gegenwart. Der Schlüssel von Bewusstsein und bewusstem Leben ist Leben im Hier und Jetzt.“

Wollt ihr mitmachen? Dann 

  1. schreibt euren eigenen Blogartikel zum Thema (vom Bild mit Zweizeiler bis zum ausgearbeiteten Essay ist alles möglich😉) 
  2. Schreibt mir bis zum 15.11.2018 einen Kommentar mit Link zu eurem Artikel, den ich auf meiner Seite online stelle
  3. Verweist in eurem Blog, oder gern auch auf Facebook oder Twitter (@mama_schreibt) auf meinen Blog und diese Blogparade!

Ich freue mich sehr, von euch zu lesen! 

Herzlichen Gruß, Sunnybee

PS. Habt ihr, Lydia, Charlotte, Christina, Jannike oder auch Samybee, Tilman oder Nadine Lust, mitzumachen? Gerade mit euren ganz unterschiedlichen Biographien fände ich eine Antwort auf meine Frage super spannend! Aber wer auch immer sonst Lust hat, zu schreiben – nur her damit: ich freue mich!😀

45 Gedanken zu „„Was ist echte Stärke für dich?“ (Aufruf zur Blogparade)“

  1. Pingback: Stärke – Ich
  2. Stärke ist ein spannendes Thema und ich fand deinen Artikel dazu schon sehr anregend. Ich melde mich, falls mir eine gute Antwort auf deine Frage einfällt 🙂 Jetzt muss ich erstmal nachdenken.

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    1. Hey Nadine, danke für’s Mitmachen bei meiner Blogparade! 🙂 Sehr interessante Antwort auf meinen Artikel. Mir fällt dazu noch ein, dass „echte Stärke“ für mich oft auch aus der Annahme dessen, was ich nicht ändern kann, besteht und damit – zumindest für mich – mit einem Gefühl innerer Klarheit und Ruhe verbunden sein kann, gerade auch angesichts objektiv belastender Situationen. Herzlichen Gruß – ich freue mich bei Gelegenheit auf weiteren Austausch mit dir! Sunnybee

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    1. Ich finde deine Herangehensweise spannend und auch den Aspekt, dass man zum Beispiel stark ist, wenn man sich entschuldigt. Das wäre dann Charakterstärke – eine sehr gute Eigenschaft 🙂

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    1. Liebe Anna, herzlichen Dank fürs Mitmachen – und ein sehr schöner Artikel, finde ich! Mir kam direkt die Frage, inwiefern du selbst dich „endlich gefunden“ hast und mit Stärke für dich einstehst? – Aber vielleicht muss ich mir da einfach deinen Blog noch ein bisschen genauer ansehen!🙂 Herzlichen Gruß und gern bis bald wieder einmal, Sunnybee

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  3. Was ist Stärke für mich!
    Hier wurden schon einige gute Beiträge und Gedanken dazu verfasst.

    In meiner Wahrnehmung ist Stärke im Großen und Ganzen zu erkennen, was das Beste in dieser Situation ist und danach zu handeln. Demnach ist stark oder Stärke vielerlei.
    Stärke ist für mich: etwas anzunehmen was da ist und es stehen lassen zu können ohne es zu bewerten, Gefühle zu zeigen, mal die Klappe zu halten, sich Zeit zu lassen, Risiken einzugehen, auf seinen Bauch zu hören, seine Verletzungen offen zu zeigen, für jemand anderen aber auch für sich selbst einzustehen, Mut aufzubringen Entscheidungen zu treffen, die gefällt werden wollen ….

    Am stärksten fühle ich mich, wenn ich mich mit allem verbunden fühle. Wenn ich einen guten Kontakt zu mir, meiner Umwelt, meinen Gefühlen, den Menschen und dem Universum habe. Dann schaffe ich es Dinge im Ganzen zu reflektieren und spüre dass doch alles miteinander verbunden und wertvoll ist. Wenn ich diese Verbundenheit mit allem spüre, fällt es auch leicht die richtigen Entscheidungen zu treffen, die sich gut und stark anfühlen.
    In diesem Sinne viele liebe Grüße

    Nora

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    1. Liebe Nora, was für ein schöner – und wahrer Kommentar. Danke für deine Antwort!🙂 Auch ich fühle mich besonders stark, wenn ich mich klar mit anderen, mit mir selbst – und vielleicht auch mit einer größeren, spirituellen Instanz verbunden fühle. Diese Art des im tiefen Sinn „lebendig seins“ ist sicher auch eine Quelle meiner Stärke! Herzlichen Gruß, Sunnybee

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  4. Ich bin gerade über Ina Degenhar auf deine Blogparade gestoßen und ich finde dieses Thema sehr interessant. Nun habe ich fest vor, mitzumachen. Aber sei mir bitte nicht böse, wenn ich es nicht schaffe!
    LG
    Sabienes

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    1. Liebe Sabienes, schön, dass du auf meiner Seite gelandet bist – und falls du dazu kommst freue ich mich, von dir zu lesen!🙂 Viele Grüße, Sunnybee

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    1. Liebe Lydia, ich freue mich sehr, dass du meiner Einladung gefolgt bist und dich an meiner „Blogparade“ beteiligst. Vielen Dank für diesen tollen Artikel! Ja, egal ob alleinerziehend, mit körperlicher Einschränkung oder z.B. nach einem Trauerfall: Menschen, die diese Erfahrung (noch) nicht gemacht haben, tendieren meiner Meinung nach manchmal zu vorschnellen Urteilen wie „bewundernswert, wie du das schaffst“ oder auch „Du Arme, wie schrecklich!“ Dabei steckt selbst in Situationen, die offensichtlich Stärke fordern immer auch das Potential von Leichtigkeit – oder zumindest von Normalität. Ich kann blind/ alleinerziehend/ schwerkrank sein und mich doch nicht allein darüber definieren, bzw. mein Leben allein dadurch bestimmen lassen. Das zu erkennen und umzusetzen ist auch Stärke für mich. Ich finde, das wird in deinem Artikel ganz toll deutlich! Herzlichen Dank dafür – und vielleicht auf weiteren Austausch? Lg, Sarah („Sunnybee“)

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  5. Ein schönes und wichtiges Thema. Danke für diesen anregenden Blog! Ich habe selbst (noch?) keinen Blog, aber schreibe hier gerne ein paar Gedanken auf.

    Stärke heißt für mich:
    Im Schwarzen eine Mischung vieler Farben sehen zu können. Oder nach einem Licht zu fragen. Sich von Widersprüchen und Konflikten nicht zerreißen zu lassen. Fallen und Aufstehen. Aufrecht und aufrichtig. Keine Angst vor Fehlern zu haben. Sowohl mit sich alleine als auch mit anderen zusammen eine erfüllte Zeit haben zu können. Situationskomik, (Galgen-)Humor. Ein Gespür zu haben für die richtige Zeit zu Kämpfen und zu Ruhen. Nicht wild und verdrossen Dauerstärke demonstrieren zu wollen, sondern mild und entschlossen durchs Leben zu gehen. Den Mut zu haben, offen (und verletzlich) zu sein, und wenn nötig auch Grenzen zu setzen. Und vieles mehr…

    Das ist oft eine tägliche Herausforderung. Manchmal ist stark sein zu wollen schon eine Stärke. Man muss nur aufpassen, dass man an dem Punkt nicht den Tunnelblick „ackern/Laden schmeißen/durchhalten/kämpfen bis zum bitteren Ende“ bekommt, sondern diese Energie in die Betrachtung und Einübung der anderen Stärke-Facetten lenkt. Stärke ist keine eiserne Disziplin, sondern eine zarte Pflanze, die beharrlich dem Licht entgegen wächst wenn sie gepflegt wird 😉 Oder wie ein Wildgewächs („Un“kraut), nicht immer bequem, daher oft rausgerissen und entwurzelt, aber morgen wieder da?…

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    1. Liebe Hannah, wow, was für ein schöner Kommentar, danke! So, wie du schreibst, würde es mir sicherlich Freude bereiten deinen Blog zu lesen – solltest du dich dazu entscheiden gib mir Bescheid!🙂

      Ich denke selbst oft in Metaphern, daher sprechen mich deine (Sprach-) Bilder sehr an. Besonders schön finde ich den Gedanken, Dunkles als Mischung vieler Farben zu sehen oder Stärke als Pflanze, die dem Licht entgegenwächst, hartnäckig und ungezähmt wie ein Wildgewächs – sehr schön und inspirierend!🙂

      Vielleicht hören wir ja wieder voneinander – hier im Blog oder auch mal bei Christinas und meinem Stammtisch ? Herzlichen Gruß, Sunnybee

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    1. Liebe Lea, ganz herzlichen Dank für diesen tollen Text als Antwort auf meine Blogparade! Ich finde, er hebt sich schon allein dadurch von vielen „kalenderspruchartigen“ Bekundungen dessen, was „echte Stärke“ sei, ab, indem du unumwunden deine Schwäche und Überforderung zugibst. Zugleich lässt du es aber nicht dabei bewenden, sondern siehst und beschreibst die Stärke, die gerade in der Akzeptanz und im konstruktiven Umgang mit deinen Schwächen liegt. Wow! Sehr berührt hat mich auch, was du in Bezug auf das „aufeinander zugehen“ schreibst. Ja, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu vertreten, sie aber nicht um jeden Preis auf Kosten anderer „durchzuboxen“ empfinde auch ich als echte Stärke. Oft eine Gratwanderung! Herzlichen Gruß und herzlich alles Gute dir, Sunnybee

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    1. Liebe Christina, auch dir herzlichen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade und deine klugen – und wahren – Worte. Schön, dass du so regelmäßig den Weg auf meine Seite findest! Ganz herzlichen Gruß und bis bald wieder, Sunnybee

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    1. Liebe Sabienes, ein ganz toller Artikel, herzlichen Dank dafür! Einige der „Mantras“ gefallen mir sehr gut – ich würde sie vielleicht noch ergänzen um „70% ist auch genug!“ Perfektionismus und das Sich-selbst-Verbessern loszulassen erleichtert in Momenten der Überforderung ungemein! 🙂 Ganz herzlichen Gruß und vielen Dank fürs Mitmachen bei meiner Blogparade! Vielleicht hören/lesen wir ja bei anderer Gelegenheit noch einmal voneinander? Sunnybee

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    1. Liebe Charlotte, ganz herzlichen Dank für deinen Beitrag! Ich hatte gehofft, dass du, mit deiner Lebenserfahrung und aus deiner Perspektive, meine Blogparade bereichern würdest – und das hast du mit deinem Artikel definitiv getan! 🙂 Ich finde es sehr, sehr schön und berührend, wie du in deinem Text die Stärke eurer Kinder darstellst. Danke dafür! Herzlichen Gruß, Sunnybee

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    1. Liebe Manja, ganz herzlichen Dank für deinen sensiblen und facettenreichen Text. Mich spricht besonders an, was du als die Stärke des aufmerksamen Zuhörens schreibst und dass du darstellst, welche Herausforderungen das Eltern Sein für Menschen mit hochsensibler Wahrnehmung beinhaltet. Ich habe darüber bereits einmal einen Artikel geschrieben: https://mutter-und-sohn.blog/2018/09/24/getrennt-mit-kind-und-hochsensibel/ Herzlichen Dank für dein Mitlesen und deinen Blogbeitrag! 🙂 Lg, Sunnybee

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    1. Liebe Elvira, ganz herzlichen Dank für deinen Artikel! Ich habe ihn eben überflogen, aber werde ihn sicher noch einmal in Ruhe lesen. Herzlichen Dank für diese sehr persönlichen und tief gehenden Überlegungen zu meiner Frage. Ja, echte und falsche Stärke – sehr wahr! Auf bald wieder einmal? Vielleicht hast du ja auch Lust, bei meiner „Flüsterpost“ mitzumachen? https://mutter-und-sohn.blog/2018/11/17/neu-fluesterpost-mach-mit-bis-15-12-18/ Nach dem Lesen deines Textes wäre ich auf deine Frage neugierig! 🙂 Ganz herzlichen Gruß, Sunnybee

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